Linke beschließt dezentralen Bundesparteitag

Berlin – Wegen der Coronapandemie will die Linke ihren neuen Vorstand im Februar des kommenden Jahres auf einem dezentralen Bundesparteitag bestimmen. Einen entsprechenden Beschluss habe der Vorstand vorgestern getroffen, teilte die Partei mit.
„Die Linke wird damit erstmalig einen Bundesparteitag nicht an einem, sondern deutschlandweit an vielen Orten gleichzeitig durchführen“, erklärte Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler. Geplant seien verteilte Tagungsorte, von denen aus die Delegierten in kleineren Gruppen zusammengeschaltet gemeinsam am Bundesparteitag teilnehmen können.
„Wir haben die zur Verfügung stehenden Varianten gründlich diskutiert und uns die Entscheidung alles andere als leicht gemacht“, so Schindler. Ein zentraler Präsenzparteitag habe für die Parteikultur viele Vorzüge, die keine Variante dezentraler Präsenzorte vollständig ersetzen könne.
„Die Ungewissheit der Coronalage hat uns aber davon überzeugt, dass es notwendig ist, in der gegenwärtigen Situation neue Wege zu gehen“, erklärte er. Er bezeichnete die Entscheidung als „besten Kompromiss aus Präsenzparteitag und einem pandemieverträglichen Konzept ohne große Saalveranstaltung“. Damit bleibe die innerparteiliche Demokratie auch unter Pandemiebedingungen intakt und die Partei handlungsfähig.
Die Linke hatte Ende Oktober ihren in Erfurt geplanten Parteitag wegen der Pandemie abgesagt. Dort sollte eigentlich über die Nachfolge der Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger entschieden werden.
Beide sind seit acht Jahren im Amt. Die neue Doppelspitze soll aller Voraussicht nach von der Linksfraktionschefin im hessischen Landtag, Janine Wissler, und Thüringens Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow gebildet werden.
Vor der Frage, wie Parteitage und Treffen unter Pandemiebedingungen organisiert werden sollten, stehen auch andere Parteien und Organisationen. Vornweg steht die CDU, die einen neuen Vorsitzenden bestimmen will.
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