Politik

Linke beschließt dezentralen Bundesparteitag

  • Montag, 9. November 2020
Susanne Hennig-Wellsow (l), Landesvorsitzende von Die Linke Thüringen, und Janine Wissler, stellvertretende Parteivorsitzende der Linken auf Bundesebene. /picture alliance, Frank May
Susanne Hennig-Wellsow (l), Landesvorsitzende von Die Linke Thüringen, und Janine Wissler, stellvertretende Parteivorsitzende der Linken auf Bundesebene. /picture alliance, Frank May

Berlin – Wegen der Coronapandemie will die Linke ihren neuen Vorstand im Februar des kom­menden Jahres auf einem dezentralen Bundesparteitag bestimmen. Einen entspre­chen­den Beschluss habe der Vorstand vorgestern getroffen, teilte die Partei mit.

„Die Linke wird damit erstmalig einen Bundesparteitag nicht an einem, sondern deutsch­landweit an vielen Orten gleichzeitig durchführen“, erklärte Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler. Geplant seien verteilte Tagungsorte, von denen aus die Delegierten in kleine­ren Gruppen zusammengeschaltet gemeinsam am Bundesparteitag teilnehmen können.

„Wir haben die zur Verfügung stehenden Varianten gründlich diskutiert und uns die Ent­scheidung alles andere als leicht gemacht“, so Schindler. Ein zentraler Präsenz­parteitag habe für die Parteikultur viele Vorzüge, die keine Variante dezentraler Präsenzorte voll­ständig ersetzen könne.

„Die Ungewissheit der Coronalage hat uns aber davon überzeugt, dass es notwendig ist, in der gegenwärtigen Situation neue Wege zu gehen“, erklärte er. Er bezeichnete die Ent­scheidung als „besten Kompromiss aus Präsenzparteitag und einem pandemie­verträgli­chen Konzept ohne große Saalveranstaltung“. Damit bleibe die innerparteiliche Demo­kra­tie auch unter Pandemiebedingungen intakt und die Partei handlungsfähig.

Die Linke hatte Ende Oktober ihren in Erfurt geplanten Parteitag wegen der Pandemie abgesagt. Dort sollte eigentlich über die Nachfolge der Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger entschieden werden.

Beide sind seit acht Jahren im Amt. Die neue Doppelspitze soll aller Voraussicht nach von der Linksfraktionschefin im hessischen Landtag, Janine Wissler, und Thüringens Partei­che­fin Susanne Hennig-Wellsow gebildet werden.

Vor der Frage, wie Parteitage und Treffen unter Pandemiebedingungen organisiert wer­den sollten, stehen auch andere Parteien und Organisationen. Vornweg steht die CDU, die einen neuen Vorsitzenden bestimmen will.

dpa

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