MedSafetyWeek soll Sicherheit der Arzneimitteltherapie verbessern

Bonn/Langen – Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) haben dazu aufgerufen, Verdachtsfälle von Arzneimittelnebenwirkungen zu melden.
„Um Arzneimittel für noch sicherer zu machen, kommt es auf jede Verdachtsfallmeldung an. Menschen sind verschieden – und reagieren daher auch unterschiedlich auf Arzneimittel“, erläuterte Klaus Cichutek, Präsident des PEI, anlässlich der weltweiten MedSafetyWeek.
Ärzte, weiteres medizinisches Fachpersonal, Patienten und Angehörige sollten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen unmittelbar an BfArM und PEI melden. „Nur so ist gewährleistet, dass uns diese Meldungen ohne Umwege erreichen und schnellstmöglich in die behördliche Risikoüberwachung einfließen“, empfiehlt BfArM-Präsident Karl Broich.
Die Bundesinstitute stellen dazu ein barrierefreies Meldeportal bereit. Die Meldungen gelangen über diesen Weg auch in die zentrale Europäische Datenbank gemeldeter Verdachtsfälle von Arzneimittelnebenwirkungen. Mit dieser Datenbank steht laut BfArM und PEI ein umfangreicher Datenpool zur Verfügung, der es erlaubt, Arzneimittelrisiken europaweit zu überwachen.
„Viele Betroffene oder deren Angehörige schreiben beobachtete Reaktionen nach der Einnahme eines Medikaments häufig der Grunderkrankung zu – viele Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen bleiben so unerkannt. Auch in diesen Fällen sollten Betroffene den behandelnden Arzt informieren. Das gilt ebenso für das medizinische Fachpersonal“, informieren BfArM und PEI.
Sie weisen daraufhin, dass die medizinische Beurteilung des Falles durch den behandelnden Arzt eine wichtige Informationsquelle ist. „Vorhandene Arztbriefe oder Krankenhausberichte sollen der Meldung grundsätzlich beigefügt werden“, empfehlen die Bundesinstitute daher.
Die MedSafetyWeek findet in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge statt. Insgesamt nehmen weltweit 75 Arzneimittelbehörden teil. Internationale Institutionen aus Politik und Gesundheitswesen unterstützen die Kampagne, darunter die Weltgesundheitsorganisation, die Europäische Kommission sowie die Europäische Arzneimittelagentur (EMA).
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