Politik

MedSafetyWeek soll Sicherheit der Arzneimitteltherapie verbessern

  • Montag, 2. November 2020
/PhotoSG, stockadobecom
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Bonn/Langen – Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) haben dazu aufgerufen, Verdachtsfälle von Arzneimittelneben­wirkungen zu melden.

„Um Arzneimittel für noch sicherer zu machen, kommt es auf jede Verdachtsfallmeldung an. Menschen sind verschieden – und reagieren daher auch unterschiedlich auf Arznei­mittel“, erläuterte Klaus Cichutek, Präsident des PEI, anlässlich der weltweiten MedSafe­ty­Week.

Ärzte, weiteres medizinisches Fachpersonal, Patienten und Angehörige sollten Verdachts­fälle von Nebenwirkungen unmittelbar an BfArM und PEI melden. „Nur so ist gewährleis­tet, dass uns diese Meldungen ohne Umwege erreichen und schnellstmöglich in die be­hördliche Risikoüberwachung einfließen“, empfiehlt BfArM-Präsident Karl Broich.

Die Bundesinstitute stellen dazu ein barrierefreies Meldeportal bereit. Die Meldungen gelangen über diesen Weg auch in die zentrale Europäische Datenbank gemeldeter Ver­dachtsfälle von Arzneimittelnebenwirkungen. Mit dieser Datenbank steht laut BfArM und PEI ein umfangreicher Datenpool zur Verfügung, der es erlaubt, Arzneimittelrisiken eu­ropaweit zu überwachen.

„Viele Betroffene oder deren Angehörige schreiben beobachtete Reaktionen nach der Einnahme eines Medikaments häufig der Grunderkrankung zu – viele Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen bleiben so unerkannt. Auch in diesen Fällen sollten Betroffene den be­handelnden Arzt informieren. Das gilt ebenso für das medizinische Fachpersonal“, infor­mieren BfArM und PEI.

Sie weisen daraufhin, dass die medizinische Beurteilung des Falles durch den behandeln­den Arzt eine wichtige Informationsquelle ist. „Vorhandene Arztbriefe oder Krankenhaus­be­richte sollen der Meldung grundsätzlich beigefügt werden“, empfehlen die Bundesinsti­tute daher.

Die MedSafetyWeek findet in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge statt. Insgesamt neh­men weltweit 75 Arzneimittelbehörden teil. Internationale Institutionen aus Politik und Gesundheitswesen unterstützen die Kampagne, darunter die Weltgesundheitsorganisati­on, die Europäische Kommission sowie die Europäische Arzneimittelagentur (EMA).

hil

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