Politik

Merkel: Deutschland stehen schwere Monate bevor

  • Montag, 26. Oktober 2020
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Markus Schreiber
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Berlin – Deutschland steht bei der Bekämpfung der Coronapandemie nach Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einer schwierigen Phase. „Es stehen uns sehr, sehr schwere Monate bevor“, sagte die CDU-Politikerin laut Bild-Zeitung von gestern in einer Schaltkonferenz mit den CDU-Fraktionschefs der Bundesländer.

Die Kanzlerin gehe von weiter stark steigenden SARS-CoV-2-Infektionszahlen aus und rechne damit, dass mindestens bis Februar auch draußen keine größeren Veranstaltungen mehr möglich seien.

Anlässlich der bevorstehenden Ministerpräsidentenkonferenz, die von übermorgen bis Freitag unter Vorsitz Berlins geplant ist, zeigte sich Merkel besorgt. Sie habe „kein so gutes Gefühl“, sagte die Kanzlerin demnach. „So kann es nicht weitergehen“.

Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von heute Morgen 8.685 Coronaneuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Erfahrungsgemäß sind die Fallzahlen an Sonntagen und Montagen allerdings niedriger als an anderen Tagen – auch weil an Wochenenden weniger getestet wird. Am Montag vor einer Woche hatte die Zahl der SARS-CoV-2-Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 4.325 gelegen.

In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Appelle für mehr Einheitlichkeit bei den Coronaauflagen gegeben, etwa von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte der Rheinischen Post heute: „Wir brauchen einen einheitlichen Maßnahmenkatalog. Die Bürger wollen Transparenz, sie wollen wissen, was passiert, wenn ihr Landkreis rot, gelb oder grün eingestuft ist.“

„Jeder hat seine regionalspezifischen Regelungen und Dinge, hinter denen er steht“, sagte er am heute Morgen im Deutschlandfunk in Richtung der Länderchefs. „Und da muss man eben auch mal einen Schritt aufeinander zu machen.“ Er glaube nicht, „dass wir nochmal eine Lockdown-Situation brauchen oder bekommen werden wie im Frühjahr“, sagte er. Das gelinge aber nur, „wenn wir jetzt konzertiert als Bundesländer mit dem Bund zusammen klare Maßstäbe, die für jeden transparent sind, festlegen“.

Für Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ist ein erneuter Lockdown zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus abhängig von der Entwicklung der Fallzahlen.

„Das hängt jetzt ab von den Zahlen in den nächsten Wochen“, sagte Tschentscher heute im ARD-„Morgenmagzin“. Es habe leider in den vergangenen Wochen eine „sehr starke Dynamik“ gegeben „und das muss schon zum Stillstand kommen“.

Die nun ergriffenen Maßnahmen wie die Sperrstunde in der Gastronomie seien gut. Nun müssten sich im öffentlichen und privaten Raum alle an die beschlossenen Coronaregeln halten. „Denn dann kommen wir durch. Wir müssen in eine stabile, in eine Plateauphase kommen mit der Infektion.“

dpa

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