Politik

Merz verlangt mehr Förderung zum Erforschen von Long COVID

  • Mittwoch, 8. November 2023
Friedrich Merz (CDU), CDU-Bundesvorsitzender und Unionsfraktionsvorsitzender. /picture alliance, Kay Nietfeld
Friedrich Merz (CDU), CDU-Bundesvorsitzender und Unionsfraktionsvorsitzender. /picture alliance, Kay Nietfeld

Berlin – Oppositionsführer Friedrich Merz hat die Bundesregierung aufgefordert, schnell mehr Geld in die Erforschung von Long COVID zu investieren. „Die exzellente Grundlagenforschung in Deutschland bleibt aktuell weit hinter ihren Möglichkeiten zurück“, sagte der CDU-Vorsitzende.

Er forderte die Bundesregierung eindringlich auf, sich schnellstens zu korrigieren. Unter Long COVID versteht man die teils schweren Beschwerden, die nach einer akuten Krankheitsphase von vier Wochen fortbestehen oder dann neu auftreten.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) habe in den vergangenen zwei Jahren bei einem Gesamtetat von über 41 Milliarden Euro nur etwas mehr als neun Millionen Euro für die Forschungsförderung bereitgestellt, sagte Merz. „Ich finde das inakzeptabel und in Anbetracht der großen Betroffenheit in unserer Gesellschaft völlig unzureichend.“

Aus dem Ministerium hieß es dazu, vom Mai 2021 bis zum September 2023 seien fünf Fördermaßnahmen gestartet und insgesamt 43,5 Millionen Euro bereitgestellt worden: „Es ist unverantwortlich, wenn die Zahlen dazu falsch dargestellt werden.“ Bei der Förderung gehe es von der Erforschung des Ablaufs eines Krankheitsprozesses über Medikamente und Diagnoseinstrumente bis hin zur Versorgungsforschung.

Merz forderte für Deutschland eine großangelegte nationale Dekade gegen Long COVID, „die über zehn Jahre alle Kräfte in Wissenschaft, Forschung und Praxis bündelt und dafür sorgt, dass aus einem heutigen Schick­salsschlag schnellstmöglich behandelbare Krankheiten werden“. In Deutschland litten Schätzungen zufolge mehr als 2,5 Millionen Menschen an Long COVID.

„Die Betroffenen und ihre Angehörigen hoffen auf Fortschritte in Wissenschaft und Forschung. Die Bundesre­gierung ist ihrer Verantwortung mit Blick auf den hierfür dringend erforderlichen Ausbau der Grundlagen­forschung bisher nicht gerecht geworden.“

Merz bezog dabei auch das Post-Vac-Syndrom und die Erkrankung myalgische Enzephalomyelitis/chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ein. Die Symptome ähneln sich bei allen drei Krankheiten.

dpa

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