Deutlich höhere Forschungsgelder für Long COVID und Frauengesundheit bewilligt

Berlin – Der Bund stellt im kommenden Jahr nach Angaben der grünen Haushaltspolitikerin Paula Piechotta „erhebliche zusätzliche Mittel“ für die Erforschung von Long COVID zur Verfügung. Mit nun knapp 150 Millionen Euro an Forschungsmitteln im Bereich des Bundesgesundheitsministeriums stärke man die Versorgungsforschung, teilte sie heute mit. Im Bereich der Frauengesundheit wurde im Haushalt des Bundesforschungsministeriums ein neuer Titel geschaffen, für den nun insgesamt 55 Millionen Euro bereit stehen.
In der Nacht zu heute hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages in seiner sogenannten Bereinigungssitzung zahlreiche Änderungen an den Ausgabenplanungen für das kommende Jahr beschlossen, darunter fällt auch die Aufstockung der Gelder für die Long-COVID-Forschung.
Es liege in der Verantwortung des Gesundheits- und des Forschungsministeriums diese nun in einer „abgestimmten gemeinsamen Strategie ausschließlich für methodisch hochwertige Forschungsprojekte zu versorgungsrelevanten Fragen einzusetzen“, sagte Piechotta.
Zuletzt hatte es immer wieder Forderungen gegeben, mehr Geld in die Erforschung von Long COVID zu investieren. Es geht dabei um langwierige gesundheitliche Beeinträchtigungen nach Coronainfektionen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte im Oktober gesagt, derzeit stünden etwa 40 Millionen Euro für die Versorgungsforschung zur Verfügung, es brauche aber mindestens 100 Millionen Euro.
Bei X (ehemals Twitter) sprach Lauterbach heute von einem großen Erfolg. Es stünden 100 Millionen Euro für Erwachsene und 50 Millionen Euro für Kinder zur Verfügung. Deutschland werde damit in der EU führend in der Versorgungsforschung von Long COVID.
Die nun genannte Summe von rund 150 Millionen Euro setzt sich aus den vom Ministerium geplanten 21 Millionen Euro sowie den zusätzlichen 60 Millionen Euro, die die Haushälter mobilisiert haben, zusammen. Zudem werden Versorgungsprojekte für Kinder und Jugendliche mit 52 Millionen Euro gefördert. Der Gemeinsame Bundesausschuss kann über den Innovationfonds weitere 20 Millionen Euro für Forschung in dem Feld ausgeben.
Rechnet man die Finanzmittel aus dem Bundesforschungsministerium zusammen, sind es sogar 180 Millionen Euro für die Long-Covid-Forschung. „Im Forschungsetat haben wir Haushälter acht Millionen Euro zusätzlich für Forschung zu Long-Covid und ME/CFS bereitgestellt. Die Nationale Klinische Studiengruppe - bereits im Haushalt 2022 vom Parlament finanziert - sichern wir nun für die Jahre 2025 und 2026 ab. Das bringt Planungssicherheit und hoffentlich bald auch effektive Medikamente", erklärte Bruno Hönel (Grüne).
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