Mitglied des Expertenrats fordert Digitalisierung im Gesundheitswesen
Berlin – Der Vorsitzende des Expertenrates zur Bekämpfung der Coronapandemie, Heyo Kroemer, fordert eine bessere Datengrundlage für Entscheider in der Politik.
Relevante Informationen über das Gesundheitssystem lägen derzeit nicht vor, sagte der Pharmakologe und Vorstandschef der Berliner Charité in einer Online-Sitzung des Gesundheitsausschusses des Bundestages.
Als Beispiel nannte Kroemer tagesaktuelle Informationen über die Belegung von Nichtintensivbetten in Krankenhäusern mit COVID-19-Patienten.
Fundamentale Datenlücken führten dazu, dass sich Politiker in der Coronapandemie an der Entwicklung im Ausland orientierten. Es sei daher dringlich, das Gesundheitswesen stärker zu digitalisieren.
Aktuell rechnet Kroemer nicht mit einer Überlastung des Gesundheitssystems durch die Pandemie. Auf Intensivstationen lägen derzeit weniger COVID-19-Patienten, die Verläufe seien in der Regel auch leichter. Gleichwohl mahnte er zur Vorsicht, weil es immer noch viele ungeimpfte Ältere gebe.
Deutschland befinde sich in einer Übergangsphase aus einem extremen Infektionsgeschehen hin zu einer stabileren Situation. Die Lage müsse weiter genau beobachtet werden.
Eine dreifache Impfung sei nach jetzigem Kenntnisstand das effektivste Mittel, um eine Immunität zu erreichen, sagte Kroemer auch mit Blick auf den nächsten Herbst und Winter.
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