Müller fordert fairen Zugang zu SARS-CoV-2-Impfstoff

Brüssel – Im Kampf gegen Corona hat Entwicklungsminister Gerd Müller für ärmere Länder einen fairen Zugang zu künftigen Impfstoffen angemahnt. „Die Erfahrung zeigt, dass Impfstoffe in Entwicklungsländern oft mit großer Verzögerung zum Einsatz kommen“, sagte der CSU-Politiker in Brüssel. „Das muss bei COVID-19 anders laufen und ist vor allem eine logistische Herausforderung.“
Zwar sei nachvollziehbar, dass jede Regierung zunächst an die eigene Bevölkerung denke. Doch müsse „jeder Mensch die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen, wenn ein Wirkstoff verfügbar ist – egal ob in München oder Mumbai, ob arm oder reich“, sagte Müller. „Denn Corona besiegen wir nur weltweit oder gar nicht.“
Er unterstützte die Initiative von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für eine „Global Response“, die insgesamt 15,9 Milliarden Euro an Spendenzusagen erhielt.
Die nicht-staatlichen Organisationen Gavi und Cepi sowie die Weltgesundheitsorganisation WHO sollen die faire Verteilung von Impfstoffen in der Initiative Covax organisieren. Darin können sich reichere Länder verpflichten, Impfstoff für ärmere Staaten mitzufinanzieren.
Heute will von der Leyen mit der WHO eine Art Koordinierungsstelle starten, den sogenannten ACT-Accelerator Facilitation Council.
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