Politik

Müller sieht „Polypandemie“ – Kampf gegen HIV fortsetzen

  • Dienstag, 1. Dezember 2020
/sewcream, stock.adobe.com
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Berlin/Passau – Die Coronapandemie verschärft nach Worten von Bundesentwick­lungsminister Gerd Müller (CSU) andere Krisen weltweit. Dies betreffe auch den Kampf gegen HIV/Aids, sagte der Minister der Passauer Neuen Presse heute. 38 Millionen Erkrankte brauchten Medikamente, doch nur 25 Millio­nen hätten Zugang dazu.

Die Coronapandemie sei schlimm, betonte Müller. „Aber wir erleben gerade eine Poly­pandemie.“ Durch die Lockdowns seien Versorgungswege für Medikamente unterbrochen, die etwa Aidskranke benötigten. Dadurch steige die Zahl der Toten, weil Behandlungen fehlten.

Nach einem am vergangenen Donnerstag vorgestellten Bericht der UN-Organisation UNAIDS könnte es durch die COVID-19-Pandemie weltweit zu schätzungsweise 293.000 zusätzlichen HIV-Neuinfektionen und bis zu 148.000 zusätzlichen Todesfällen unter Aidskranken kommen.

Laut Angaben gab es 2019 rund 700.000 Todesfälle aufgrund von Aids und geschätzte 1,7 Millionen neue HIV-Infektionen. Heute wird der Welt-Aids-Tag begangen.

Auch andere Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Malaria sind nach Worten Müllers auf dem Vor­marsch. „Experten gehen davon aus, dass die Folgen der Corona­pandemie zu zusätzlich 1,5 Millionen Toten weltweit führen", sagte er.

Eine Lehre aus der Bekämpfung von HIV/Aids könne indes sein: „Wenn die Welt zusam­men­steht und Me­dikamente erreichbar und bezahlbar auch für die Armen macht, sind große Fortschritte möglich. Das sollte uns Mut machen, im Kampf gegen COVID-19 einen ähnlichen Weg zu gehen.“

kna

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