Nutzen eines regelmäßigen Vitamin-Screenings bei Älteren nicht belegt

Köln – Es gibt in Studien keinen Hinweis dafür, dass symptomlose Menschen ab 50 Jahre von einer regelmäßigen Bestimmung der Vitamin-D und Vitamin-B12-Werte im Blut und – für den Fall eines Vitaminmangels – einer nachfolgenden Vitaminsubstitution profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe unter der Federführung der Donau-Universität Krems in einem Health Technology Assessment (HTA).
Die Arbeitsgruppe fand 35 verwertbaren Studien zum Thema, 33 zu Vitamin D und zwei zu Vitamin-B12. Eine Evidenz dafür, dass Personen ab 50 Jahren von einer regelmäßigen Bestimmung der Vitamin-D und Vitamin-B12-Werte im Blut und nachfolgender Vitaminsubstitution im Falle eines symptomlosen Mangels profitierten, zeigte sich darin nicht. Bei dem HTA handelt es sich um einen Vorbericht. Interessierte können ihn bis zum 3. Dezember kommentieren.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hatte das Wissenschaftlerteam mit den Recherchen im Rahmen des sogenannten Themenchecks Medizin beauftragt. Die Fragestellungen des Themenchecks gehen auf Vorschläge von Bürgern zurück.
Gegebenenfalls führt das IQWiG eine wissenschaftliche Erörterung zur Klärung von weitergehenden Fragen aus den schriftlichen Stellungnahmen durch, die bis zum 3. Dezember eingehen. Die Ergebnisse aus der Anhörung können zu Änderungen oder Ergänzungen des vorläufigen HTA-Berichts führen. Dieser erscheint dann in der endgültigen Fassung zusammen mit einer allgemein verständlichen Kurzfassung (HTA kompakt) und einem IQWiG-Herausgeberkommentar.
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