Politik

PEI mit erster positiver Einschätzung zu Schnelltests bei Omikron

  • Montag, 3. Januar 2022
/syhin_stas, stock.adobe.com
/syhin_stas, stock.adobe.com

Washington – Die meisten der in Deutschland angebotenen Coronaschnelltests sind nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) auch zum Nachweis der neuen Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 geeignet. Davon sei „auf der Grundlage der aktuellen Datenlage auszugehen“, schreibt das PEI auf seiner Internetseite.

Bis Mitte Dezember hätten 245 verschiedene Antigentests ein allgemeines Prüfverfahren durch ein PEI-Labor durchlaufen, 199 hätten die Untersuchung bestanden. Von diesen 199 könnten wiederum die allermeisten eine Omikron-Infektion nachweisen.

Der Grund: Die große Mehrheit der in Deutschland angebotenen Tests schlage auf ein Protein des Virus an, dass von den Omikron-Mutationen vergleichsweise wenig betroffen sei.

Das PEI schränkt aber ein: „Für eine endgültige, qualitative und quantitative Aussage sind allerdings wei­tere Untersuchungen, insbesondere Vergleichsstudien mit Proben von Omikron-infizierten Personen er­forderlich.“

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte zuvor mitgeteilt, dass vorläufige Daten einer Studie mit Lebend­viren von Patienten darauf hindeuteten, „dass Antigentests die Omikron-Variante erkennen, aber mögli­cher­weise eine verringerte Sensitivität aufweisen“. Die FDA betonte dabei, dass die Untersuchungen weitergingen und noch kein abschließendes Ergebnis vorliege.

Die Behörde verwies außerdem darauf, dass es bereits Untersuchungen mit Proben gegeben habe, die durch Erhitzung unschädlich gemacht wurden. Bei dieser Studie hätten die Schnelltests Omikron mit ähnlicher Leistung erkannt wie andere Varianten. Versuche mit Lebendviren seien aber die beste Option, um die Eignung von Tests bestimmen zu können.

Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main, verwies auf einen Preprint zu einer Studie aus Genf, die die Sensitivität von Schnelltests bei der Omikronvariante untersucht hat.

Es seien gängige Antigenschnelltests verglichen worden. „Prinzipiell waren alle untersuchten Antigen­tests in der Lage, die Omikron Variante zu detektieren. Einige der Tests schnitten jedoch bei der Omikron-Variante etwas schlechter ab.“

Ein Grund für das schlechtere Ergebnis könnte sein, dass Mutationen im sogenannten Nukleokapsid des Virus den Antigenschnelltest beeinflussen, sagte Ciesek. „Einschrän­­kend ist zu sagen, dass diese Studie mit kultivierten Viren aus dem Labor durchgeführt wurde und nicht mit Abstrichen von Patienten“. Inwieweit diese Ergebnisse also übertragbar sind, sei derzeit noch unklar.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung