Pflege fühlt sich von politischen Entscheidungen ausgeschlossen

Berlin – Der Deutsche Pflegerat sieht die Pflege nach wie vor von wichtigen politischen Entscheidungen in Deutschland ausgeschlossen. Er kündigte deshalb heute die Gründung eines Expertenrats Pflegewissenschaft / Hebammenwissenschaft und Pandemie an, dem Wissenschaftler aus ganz Deutschland angehören.
„Während der Coronapandemie wurde die pflegewissenschaftliche Expertise in den Beiräten und Expertenräten auf der Bundesebene kaum eingebunden“, kritisierte die Pflegeratspräsidentin Christine Vogler. Die politische Bühne in Berlin habe sich bei der Beteiligung der Profession Pflege in der Pandemiebekämpfung kaum bewegt.
Das Wissen der Berufsgruppe müsse aber dringend zum Schutz der Bevölkerung genutzt werden. „Deutschland kann es sich nicht mehr leisten, dass die pflegerische Expertise ignoriert wird und andere Wissenschaftsdisziplinen für die Pflege sprechen.“
Ziel des neuen Gremiums sei es, eine bessere gesundheitliche Versorgung zu sichern, Qualität einzufordern und eine Allianz in der Bevölkerung für die pflegerische Versorgung zu bilden. Darüber hinaus sei es wichtig, Forschungsschwerpunkte der Pflege zu identifizieren und Schritte einzufordern, die es ermöglichten, die bestehenden Forschungslücken baldmöglichst zu schließen, so Vogler.
Der Expertenrat ist gestern erstmals virtuell zusammengekommen. Sprecher ist der Dresdner Pflegewissenschaftler Thomas Fischer. Bis zum Mai soll eine erste Stellungnahme zum Umgang mit der Corona-Pandemie und der fortbestehenden pandemischen Situationen veröffentlicht werden.
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