Plädoyer für Ausbau von Gesundheitskiosken und Telemedizin

Erfurt – Gesundheitskioske können maßgeblich zu einer höheren Lebensqualität sowie zur Stärkung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum beitragen. Darauf wies Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) bei ihrem Besuch einer entsprechenden Einrichtung hin.
Erneut forderte die Ministerin den Bund deshalb auf, die Förderung von Gesundheitskiosken gesetzlich zu regeln. Nach der Streichung entsprechender Passagen aus dem Entwurf des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG) hatte Thüringen bereits bei der Bundesratssitzung Anfang Juli für die Wiederaufnahme der Originalpassagen ins GVSG plädiert.
„Gesundheitskioske zeigen, dass in Zeiten des demografischen Wandels gute Angebote für mehr Lebensqualität auch abseits der Städte möglich sind“, lobte die Ministerin, die heute gemeinsam mit Vertretern aus Gesundheit, Politik und Wissenschaft einen Gesundheitskiosk im thüringischen Kirchheilingen besuchte.
Sie verwies auf die gelungene Kombination aus medizinischen, sozialen und mobilitätsbezogenen Angeboten und machte sich in diesem Zusammenhang auch für eine weitere Stärkung telemedizinischer Services stark. Zugleich kritisierte Werner, das GVSG habe „sein eigentliches Ziel, die Stärkung der Gesundheitsversorgung in der Kommune, ein Stück weit aus den Augen verloren“.
Sie warnte vor den Folgen einer weiteren Ausdünnung von Gesundheits-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten in ländlichen und strukturell benachteiligten Regionen: „Mit der Aufnahme in das Bundesgesetz wäre die Finanzierung solcher Einrichtungen gesichert und die Angebote könnten zusätzlich ausgebaut werden“, so die Ministerin.
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