Projekt Templin für Versorgung auf dem Land empfohlen

Berlin – Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) empfiehlt ein Projekt namens „IGiB-StimMT“ als Modell für die künftige medizinische Versorgung in ländlichen Regionen – unter Beachtung von regionalen Gegebenheiten.
Ziel des Modellprojektes war es, die vormals starren Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung in einer ländlichen Region mittels Vernetzung, sektorenübergreifender Behandlungspfade und der neu entwickelten Struktur eines ambulant-stationären Zentrums zu überwinden.
„IGiB-StimMT“ dient als Blaupause für nachhaltige medizinische Versorgung in ländlichen Regionen“, sagte Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Im Zentrum des Projektes stand die Umstrukturierung des Sana Krankenhauses Templin zu einem ambulant-stationären Zentrum mit Versorgungsangeboten, die stärker am regionalen Bedarf der Patienten ausgerichtet sind.
Am Krankenhaus angesiedelt wurden unter anderem eine ärztliche Bereitschaftspraxis, eine zentrale Notaufnahme für Patienten mit unklaren Diagnosen, Verdachtsdiagnosen oder Versorgungserfordernissen, die über die ambulanten Möglichkeiten hinausgehen, sowie ein Koordinierungs- und Beratungszentrum.
Daneben implementierte das Projekt sektorenübergreifende Behandlungspfade für Herzinsuffizienz, Rückenschmerz und Adipositas sowie eine strukturierte Harninkontinenz-Versorgung.
Der Innovationsausschuss versendet die Projektergebnisse, in denen es explizit auch um die Schwierigkeiten bei der Reform von komplexen Versorgungsstrukturen geht, an den GKV-Spitzenverband, die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV).
Sie werden gebeten zu prüfen, inwiefern Ansätze der neuen Versorgungsform zur Weiterentwicklung der bedarfsgerechten Versorgung in ländlichen oder strukturschwachen Regionen genutzt werden können und wie dies in einem bundesweit einheitlichen Rahmen erfolgen könnte.
Zudem wird das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gebeten zu prüfen, ob rechtliche Anpassungen nötig und möglich sind, damit bedarfsgerechte, wohnortnahe und sektorenübergreifende Versorgungsansätze leichter umzusetzen sind.
Initiiert wurde das Projekt von der Projektgesellschaft IGiB, der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), der AOK Nordost, der Barmer und der Sana Kliniken Berlin-Brandenburg.
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