Politik

Projekt Templin für Versorgung auf dem Land empfohlen

  • Montag, 4. April 2022
/picture alliance, ZB, Bernd Settnik
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Berlin – Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) empfiehlt ein Projekt namens „IGiB-StimMT“ als Modell für die künftige medizinische Versorgung in ländlichen Regionen – unter Beachtung von regionalen Gegebenheiten.

Ziel des Modellprojektes war es, die vormals starren Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung in einer ländlichen Region mittels Vernetzung, sektorenübergreifender Behandlungspfade und der neu entwickelten Struktur eines ambulant-stationären Zentrums zu überwinden.

„IGiB-StimMT“ dient als Blaupause für nachhaltige medizinische Versorgung in ländlichen Regionen“, sagte Branden­burgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Im Zentrum des Projektes stand die Umstrukturierung des Sana Krankenhauses Templin zu einem ambu­lant-stationären Zentrum mit Ver­sorgungsangeboten, die stärker am regionalen Bedarf der Patien­ten ausgerichtet sind.

Am Krankenhaus angesiedelt wurden unter anderem eine ärztliche Bereitschaftspraxis, eine zentrale Notaufnahme für Patienten mit unklaren Diagnosen, Verdachtsdiagnosen oder Versorgungserfor­dernis­sen, die über die ambulanten Möglichkeiten hinausgehen, sowie ein Koordinierungs- und Beratungs­zentrum.

Daneben implementierte das Projekt sektorenübergreifende Behandlungspfade für Herzinsuffizienz, Rückenschmerz und Adipositas sowie eine strukturierte Harninkontinenz-Versorgung.

Der Innovations­aus­schuss versendet die Projektergebnisse, in denen es explizit auch um die Schwierig­keiten bei der Reform von komplexen Versorgungsstrukturen geht, an den GKV-Spitzenverband, die Deutsche Kranken­hausgesellschaft (DKG), die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und die Kassen­ärztliche Bundesvereinigung (KBV).

Sie werden gebeten zu prüfen, inwiefern Ansätze der neuen Versorgungsform zur Weiterentwicklung der bedarfsgerechten Versorgung in ländlichen oder strukturschwachen Regionen genutzt werden können und wie dies in einem bundesweit einheitlichen Rahmen erfolgen könnte.

Zudem wird das Bundesminis­terium für Gesundheit (BMG) gebeten zu prüfen, ob rechtliche Anpassungen nötig und möglich sind, damit bedarfsgerechte, wohnortnahe und sektorenübergreifende Versorgungsan­sätze leichter umzu­setzen sind.

Initiiert wurde das Projekt von der Projektgesellschaft IGiB, der Kassenärztlichen Vereinigung Branden­burg (KVBB), der AOK Nordost, der Barmer und der Sana Kliniken Berlin-Brandenburg.

hil

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