Qualitätssicherung in der Klinik soll einfacher werden

Berlin – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) möchte die sogenannten datengestützten Qualitätssicherungsverfahren (QS-Verfahren) vereinfachen.
Dazu hat er zunächst beschlossen, drei Verfahren zu reformieren: das der perkutanen Koronarintervention und Koronarangiographie, der Versorgung mit Herzschrittmachern und implantierbaren Defibrillatoren und das Verfahren bei der Knieendoprothesenversorgung. Basis der Reform sind Empfehlungen des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG). Es geht dabei beispielsweise um ein zielgenaueres Messen und um weniger Dokumentationsaufwand.
Der G-BA hatte bereits im April 2022 beschlossen, die datengestützte Qualitätssicherung weiterzuentwickeln. Ziel ist es, den Aufwand bei der Datenerfassung in Krankenhäusern und Arztpraxen zu reduzieren. Zugleich sollen die QS-Verfahren effizienter und für Patienten nutzbringender werden.
„Wir wollen mit den Qualitätssicherungsverfahren valide und vergleichbare Erkenntnisse über die Versorgungsqualität in Krankenhäusern und Praxen gewinnen und diese transparent veröffentlichen. Dabei geht es um eine möglichst hohe Aussagekraft und eine faire Darstellung der Ergebnisse“, sagte Karin Maag, unparteiisches Mitglied des G-BA und verantwortlich für den Bereich Qualitätssicherung.
Voraussetzung dafür sind laut Maag eine gute Qualitätsmessung und somit gut entwickelte Qualitätsindikatoren. Die Qualität müsse dazu möglichst verzerrungsfrei gemessen werden. „Möglicherweise werden in dem Krankenhaus deutlich mehr alte und schwer kranke Menschen behandelt, mit einem erhöhten Risiko für Sterblichkeit“, gibt Maag ein Beispiel.
Mit der Weiterentwicklung der QS-Verfahren sollen die Qualitätsindikatoren daher auch mit Blick auf solche Faktoren überprüft und angepasst werden, die durch die Leistungserbringer nicht beeinflussbar sind. Außerdem geht es bei der Reform laut dem G-BA um „das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen“. Der G-BA kündigte an, auch die übrigen zwölf bestehenden QS-Verfahren schrittweise zu überarbeiten.
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