Politik

Reformen sollen Notfallversorgung in Niedersachsen entlasten

  • Freitag, 16. Februar 2024
/picture alliance, Daniel Reinhardt
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Hannover – Die Notfallversorgung in Niedersachsen soll nach Plänen der Landesregierung entlastet werden. Dazu plant das Niedersächsische Gesundheitsministerium die bessere Verzahnung verschiedener Notfall­nummern, wie ein Sprecher mitteilte.

Hintergrund sei, dass immer mehr Menschen in Notaufnahmen kämen oder den Rettungsdienst riefen, ob­wohl sie keine akuten Probleme hätten. Alle Bereiche der Notfallversorgung in Niedersachsen seien über­lastet, sagte der Ministeriumssprecher. Es handele sich um ein bundesweites Problem, daher gebe es auch Reformpläne auf Bundesebene.

Dabei gehe es letztlich darum, dass kranke Menschen die richtige Nummer wählten: den Notruf 112 für le­bensgefährliche Situationen und die Nummer des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 etwa bei Erkältungen.

Bundesweit seien verbindliche Anrufzeiten für die 116117 geplant. Niedersachsen plane zudem auf Landes­ebene die 112 und die 116117 besser zu verzahnen, damit Anrufe untereinander übergeben werden könnten.

Heute soll zudem auf einer Pressekonferenz mit dem Niedersächsischen Gesundheitsminister Andreas Philip­pi (SPD) eine Plakatkampagne für die Region Hannover vorgestellt werden. Unter dem Motto „Kein Fall für die Notaufnahme“ soll auf die Lage aufmerksam gemacht werden.

Problematisch seien die überfüllten Notaufnahmen, weil dadurch weniger Mittel für die Versorgung von tatsächlichen Notfällen zur Verfügung stünden. Das Klinikum Osnabrück sowie die Universitätsmedizin Göttingen haben deshalb bereits seit einiger Zeit auf die Lage reagiert.

Dort gibt es direkt neben der Notaufnahme auch jeweils eine Ambulanz beziehungsweise eine Praxis für hausärztliche Behandlungen. Von einem gemeinsamen Tresen werden die Patienten und Patientinnen nach einer Ersteinschätzung auf die Notaufnahme oder die Praxis verteilt. Laut der Unimedizin Göttingen sind die Erfahrungen mit diesem Konzept gut.

dpa

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