Rheinland-Pfalz: Dialog zum Bereitschaftsdienst soll intensiviert werden

Mainz – Bezüglich der Diskussion um die Schließung von sieben ärztlichen Bereitschaftspraxen in Rheinland-Pfalz hat heute ein Gespräch zwischen Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) und dem Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) stattgefunden. Im Rahmen des Gespräches wurde vereinbart, dass zur Verbesserung der Kommunikation und zur engeren Abstimmung der Dialog intensiviert werden soll.
Hoch kündigte bereits im Vorfeld des Treffens an, sich für den Erhalt der ärztlichen Bereitschaftspraxen einsetzen zu wollen. Es sei nicht sinnvoll, die Praxen mitten in der Infektionssaison dicht zu machen. Der Minister verwies auf die KV in Bremen, die entschieden habe, ebenfalls geplante Schließungen bis zum März 2024 auszusetzen.
Die KV Rheinland-Pfalz hatte die Schließung der Praxen in Altenkirchen, Andernach, Emmelshausen, Frankenthal, Gerolstein, Ingelheim und Landstuhl im Nachgang eines Urteils des Bundessozialgerichts zur Sozialversicherungspflicht von Poolärzten, die im Ärztlichen Bereitschaftsdienst Dienste übernehmen, beschlossen.
„Wir wollen, dass auch weiterhin in der Nacht die bestmögliche Patientenversorgung im Land gewährleistet bleibt. Deshalb haben wir uns heute darauf verständigt, dass alle, die in der Nacht medizinische Hilfe benötigen, zunächst die 116 117 anrufen. Dort erfolgt eine medizinische Ersteinschätzung durch qualifiziertes Personal. Dabei kann auch ein Arzt-Patienten-Kontakt sicherstellt werden; zunächst telefonisch, wenn nötig im Anschluss persönlich zu Hause vor Ort“, erklärten Hoch und der Vorstandsvorsitzende der KV RLP, Peter Heinz, im Nachgang des Gespräches.
Neu sei nun ab 1. Januar, dass selbst bei mobilen Patientinnen und Patienten ein Hausbesuch durch einen Arzt oder eine Ärztin möglich wird. Dafür würden im Land rund 20 Fahrdienste bereitgestellt.
Darüber hinaus habe man sich darauf verständigt, dass allen Krankenhäusern, an denen eine ärztliche Bereitschaftspraxis angesiedelt ist, angeboten wird, Patienten, die dort in der Nacht medizinische Hilfe ersuchen, über die ambulante Gebührenordnung abzurechnen. Grundsätzlich rate man aber allen Patienten, das erweiterte Angebot der 116 117 zu nutzen.
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