RKI empfiehlt strengere Quarantäne bei Kontakt zu Coronamutationen

Hamburg – Strengere Quarantänevorschriften für Menschen, die in Kontakt mit den mutierten Varianten von SARS-CoV-2 gekommen sein könnten, empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI).
Bei Nachweis einer neuartigen Variante von SARS-CoV-2, wie sie in Großbritannien und Südafrika erstmals isoliert wurden (B.1.1.7; B.1.351), sollte keine Verkürzung der Quarantänedauer von 14 Tagen erfolgen, heißt es in Empfehlungen des RKI für die Gesundheitsämter.
Alle anderen Kontaktpersonen von Coronainfizierten sollen wie bisher die häusliche Quarantäne verkürzen können, wenn sie keine Symptome aufweisen und nach frühestens zehn Tagen einen negativen Test vorlegen.
Bei Hinweisen auf eine Exposition durch neuartige Varianten von SARS-CoV-2 sollten die Gesundheitsämter zudem die entsprechende Kontaktnachverfolgung priorisieren, so heißt es in der Empfehlung weiter.
Wie eine Sprecherin des RKI dem Deutschen Ärzteblatt bestätigte, wurden die entsprechenden Anpassungen bereits am 6. Januar vorgenommen. Zudem handle es sich nicht um Forderungen des RKI, sondern um im Rahmen des üblichen Vorgehens für die Gesundheitsämter erarbeitete Empfehlungen – so die Klarstellung.
Der Spiegel hatte heute berichtet, das RKI fordere aufgrund der neuartigen Coronavarianten striktere Quarantänevorgaben.
Ab heute empfiehlt das RKI zusätzlich zu den genannten Maßnahmen die Wiederaufnahme einer prospektiven Kontaktpersonennachverfolgung bei Flugreisenden aus Virusvarianten-Gebieten. Je nach Bewertung der Behörden vor Ort sei dies auch retrospektiv sinnvoll.
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