Politik

Sachsen-Anhalt setzt auf digitales Portal für Pflegeplätze

  • Freitag, 24. Januar 2025
/picture alliance, CHROMORANGE, Elke Münzel
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Magdeburg – In Sachsen-Anhalt soll ein neues Portal bei der Suche nach einem freien Langzeit- oder Kurz­zeit­pflegeplatz helfen. „Mit diesem Beschluss wird eine wichtige Entlastung für pflegende Angehörige und Sozial­dienste erreicht. Eine digitale Plattform, die freie Pflegeplätze anzeigt, macht die Suche einfacher und schneller“, sagte die CDU-Abgeordnete Anja Schneider.

Auch Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) begrüßt das Vorhaben. Vor allem nach Aufenthalten im Krankenhaus oder plötzlichen Erkrankungen sei es schwierig, einen Platz in einer Pflegeeinrich­tung zu finden, so die Ministerin. „Doch es wird bald der Vergangenheit angehören, dass viele Familien, aber auch unterstützende Pflegedienste und Krankenkassen, vorhandene Kapazität mühsam abfragen müssen.“

Ob die Pflegeeinrichtungen zur Angabe der freien Plätze verpflichtet werden, ist jedoch noch offen. Im ein­stimmig gefassten Beschluss des Landtags heißt es, die Landesregierung solle prüfen, „inwieweit eine ver­pflich­tende Teilnahme der Pflegeeinrichtung umgesetzt werden kann“. Die FDP-Landtagsfraktion hatte im Vorfeld vor zusätzlicher Bürokratie gewarnt.

Nun soll entweder auf bestehende Daten zurückgegriffen oder die zu übermittelnden Daten sollen für inhalts­gleiche Dokumentationspflichten verwendet werden. Im Haushalt 2025/26 sind 52.000 Euro für das Projekt eingestellt. Das Kompetenzzentrum Pflege digital an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg soll den Aufbau und die Betreuung des Portals übernehmen.

Die Barmer-Krankenkasse erklärte, ein digitaler Pflegeheimfinder werde Pflegebedürftige und ihre Angehö­rigen entlasten. „Auch die Arbeit der Sozialdienste in den Krankenhäusern kann so effektiver werden“, sagte Landesge­schäftsführer Axel Wiedemann.

Bisher würden Klinikmitarbeiter zahlreiche Pflegeanbieter abtelefonieren, um deren Kapazitäten zu erfragen. Analysen zeigten, dass etwa jeder vierte Pflegefall in Sachsen-Anhalt unmittelbar im Anschluss an eine Krankenhausbehandlung beginne.

dpa

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