SARS-CoV-2-Diagnostik: RKI passt Testempfehlungen an

Berlin – Mittels einer Anpassung der Testkriterien für SARS-CoV-2-Infektionen an die Herbst- und Wintersaison will das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Überlastung von Arztpraxen, Laboren, Eltern und Betreuungseinrichtungen verhindern.
Wie das RKI heute betonte, sei es „nicht vorgesehen und nicht möglich“, in der kommenden Herbst-/Wintersaison alle Personen mit der Symptomatik einer akuten respiratorischen Erkrankung (ARE) auf eine SARS-CoV-2-Infektion zu testen.
RKI-Vizepräsident Lars Schaade geht in der Erkältungssaison von potenziell drei Millionen PCR-Tests pro Woche aus, die angefragt werden könnten.
Alleine die durchschnittlichen ARE der vergangenen vier Jahre in den Kalenderwochen 38 bis 52 würden wöchentliche Kapazitäten von drei bis fünf Millionen Tests erfordern (bei Testung aller ARE), so das RKI.
Laut RKI ist seitens der niedergelassenen Ärzte ein SARS-CoV-2-Test durchzuführen, wenn mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:
Schwere respiratorische Symptome (bspw. durch akute Bronchitis oder Pneumonie, Atemnot oder Fieber),
Akute Hypo- oder Anosmie bzw. Hypo- oder Ageusie (Störung des Geruchs- und Geschmackssinns),
Ungeklärte Erkrankungssymptome und Kontakt (KP1) mit einem bestätigten COVID-19-Fall oder
Akute respiratorische Symptome jeder Schwere und eins der folgenden Kriterien: Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe, Tätigkeit in Pflege, Arztpraxis, Krankenhaus, erhöhte Expositionswahrscheinlichkeit, Kontakt im Haushalt oder zu einem Cluster von Personen mit akuter ARE ungeklärter Ursache und eine erhöhte COVID-19 7-Tages-Inzidenz (> 35/100.000 Einwohner) im Landkreis, während des Zeitraums der Symptomatik bestand die Möglichkeit (Expositionssetting) einer Weiterverbreitung an viele weitere Personen, weiterhin enger Kontakt zu vielen Menschen oder zu vulnerablen Risikopatienten, klinische Verschlechterung bei bestehender Symptomatik.
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