Politik

Simulationen zeigen positive Effekte von zusätzlichen zweiwöchigen Shutdowns

  • Montag, 9. November 2020
/VFX, stock.adobe.com
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Jülich – Simulationen des Forschungszentrums Jülich haben ergeben, dass nach dem En­de des derzeit laufenden vierwöchigen Lockdowns noch ein bis zwei zusätzliche zwei­wö­chige Lockdowns im Winter positive Effekte für die Bekämpfung der Corona­pandemie bringen könnten.

Auch dauerhaft geltende, weniger einschränkende Maßnahmen als ein Lockdown könn­ten bei der Eindämmung der Pandemie helfen, ermittelten die Forscher in Koopera­tion mit dem Frankfurt Institute for Advanced Studies in einer heute veröffentlichten Analyse.

Die Wissenschaftler rechneten verschiedene Szenarien mathematisch durch. Den Anga­ben zufolge legen die Ergebnisse nahe, dass der noch bis Ende November laufende der­zeitige Lockdown nicht ausreichen könnte, um eine dritte, noch deutlich stärkere COVID-19-Welle im Winter zu vermeiden, wenn danach alle derzeit geltenden verschärf­ten Maß­nahmen wieder aufgehoben werden sollten.

Dagegen könnten nach Ergebnissen der Simulationen ein bis zwei weitere zweiwöchige Perioden mit verschärften Maßnahmen als „Wellenbrecher“ ermöglichen, Grundaktivi­täten im öffentlichen Leben aufrecht zu erhalten und die Coronapandemie unter Kontrolle zu halten.

Den Berechnungen zufolge würden ohne die derzeitigen Einschränkungen im Januar die täglichen Neuinfektionen bei mehr als 100.000 im Siebentagesmittel liegen und zeitwei­lig bis zu 35.000 Intensivbetten benötigt.

Doch auch der November-Shutdown reiche allein nicht aus, um einen zeitweiligen An­stieg der Intensivpatienten auf mehr als 20.000 zu verhindern. Mit einem zusätzlichen zweiwöchigen Lockdown lasse sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf maximal 50.000 beschränken, der Bedarf der Intensivbetten liege dann unter 20.000.

Mit zwei zusätzlichen zweiwöchigen Shutdowns werde die Zahl der täglichen Neuinfek­tionen unter 40.000 bleiben und die Zahl der benötigten Intensivbetten unter zehntau­send. Ein Ausklingen der Pandemie erwarten die Forscher mit Hilfe der Einschränkungen für Ende Mai.

afp

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