Politik

Sozialverband VdK für weiteren Schutz von Coronarisikogruppen

  • Montag, 30. Januar 2023
/picture alliance, Julian Rettig
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Berlin – Der Sozialverband VdK pocht angesichts des Endes der Coronamaskenpflicht in Fernzügen Anfang Februar auf einen weiterhin wichtigen Schutz für Risikogruppen.

VdK-Präsidentin Verena Bentele betonte, in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen seien Menschen mit Vor­erkrankungen, Behinderungen oder hohem Alter geballt betroffen und besonders gefährdet. Daher sollte dort weiter Maske getragen werden. „Manche Beschäftigte oder Bewohner empfinden dies möglicherweise als Belastung, unsere Abwägung fällt aber klar für eine Maskenpflicht aus.“

Bentele erläuterte, auch in Bus und Bahn machten sich viele Menschen insbesondere mit Vorerkrankungen immer noch Sorgen über eine mögliche Infektion. Zwar könne jeder selbst entscheiden, dort weiter Maske zu tragen, aber der Schutz sei begrenzt. Daher sollte über passgenaue Lösungen nachgedacht werden.

„Dazu wären beispielsweise gesonderte Bereiche denkbar, die für Menschen mit Maskenwunsch reserviert sind“, sagte die VdK-Präsidentin. „Im ICE gibt es ja schon vergleichbare Aufteilungen durch Ruhebereiche oder Handy-Bereiche. Dann kann jeder eigenverantwortlich entscheiden, ob er eine Maske trägt oder nicht, und in den dafür vorgesehenen Bereich gehen.“

In der Debatte über eine Abschaffung der Maskenpflicht im Gesundheitsbereich rät Niedersachsens neuer Gesundheitsminister Andreas Philippi zu Gelassenheit. „Ich würde da ein bisschen zu Gelassenheit raten. Ich würde jetzt nicht anfangen, mich um drei oder vier Wochen wegen der Maskenpflicht zu streiten“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.

„Wir sollten das genau wissenschaftlich auswerten und gucken. Wir können das Gesetz einfach auslaufen las­sen. Dann ist es am 7. April zu Ende. Das wissen wir definitiv. Und wenn die Situation es zeigt, dass es viel­leicht früher notwendig ist, hoffe ich auf die Bundesregierung.“

In den Arztpraxen würden in der Regel keine gesunde Menschen sitzen, „sondern die gehen dahin, weil sie sich krank fühlen oder weil sie krank sind. Und gerade da und auch in den Seniorenheimen oder in Pflegehei­men, auch in den Krankenhäusern sind per se kranke Menschen, und die sind auch zu schützen.“

Zuletzt forderte etwa die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ein Ende der Maskenpflicht im Gesund­heitsbereich. Diese Maskenpflicht ist über das Infektionsschutzgesetz geregelt, das noch bis zum 7. April läuft. Einzelne Bundesländer können diese Maßnahmen somit nicht kippen, dies muss der Bund tun.

dpa

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