Politik

Städtetag für Rückkehr zu kostenfreien Coronatests

  • Donnerstag, 28. Juli 2022
/picture alliance, Sven Hoppe
/picture alliance, Sven Hoppe

Berlin – Der Deutsche Städtetag hat sich für eine Rückkehr zum vollständig kostenlosen Angebot von Corona­bürger­tests ausgesprochen.

„Die momentane Strategie mit weniger kostenlosen Bürgertests wirft mehr Fragen auf, als sie Nutzen bringt“, sagte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Verbands, Verena Göppert, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).

Manche Testzentren hätten zugemacht, andere die Öffnungszeiten reduziert. „Bund und Länder sollten Bür­ger­tests deshalb wieder einfach und kostenlos zugänglich machen – und zwar bereits im Herbst.“

Dann sei mit einer neuen Infektionswelle zu rechnen, sagte Göppert – und die Menschen sollten sich „wieder leichter testen lassen können“. Dies könne „einen realistischeren Überblick über das Infektionsgeschehen“ bringen.

Die zuvor für alle kostenfreien Bürgertests gibt es seit Anfang Juli nur noch für bestimmte Gruppen ohne Zu­zahlung – etwa Kinder bis fünf Jahre, Schwangere in den ersten drei Monaten oder Krankenhaus- und Pflege­heimbesucher. Im Normalfall muss für einen Schnelltest nun eine Selbstbeteiligung von drei Euro gezahlt werden.

Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte den Zeitungen, es gebe „insbesondere beim Thema der Betrugskontrollen noch Nachbesserungsbedarf bei der Testverordnung“. Er se­he hier „ganz klar die Kassenärztlichen Vereinigungen in der Pflicht, Stichprobenkontrollen bei den privaten Testzentren durchzuführen“.

Notwendig sei außerdem, die Kommunikation zwischen Gesundheitsämtern, Kassenärztlichen Vereinigungen, Robert-Koch-Institut (RKI) und Strafverfolgungsbehörden zu verbessern, um Verdachtsfälle direkt prüfen zu können. Das gelte auch für Fälle, in denen „beispielsweise ein Testzentrum wegen Verstößen gegen Hygiene­regeln auffällt“.

Der CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge sprach sich dafür aus, bei den Testzentren mehr Daten zu erheben. „Zum Beispiel wäre es sinnvoll, anonymisiert und mit Zustimmung abzufragen, welchen Berufen die geteste­ten Personen nachgehen“, sagte er den RND-Zeitungen. „Dann könnte man Rückschlüsse aufs Pandemiege­schehen ziehen und erheben, welche Berufsgruppen ein hohes Infektionsrisiko haben“, argumentierte Sorge.

„Wenn viele positiv Getestete beispielsweise in bestimmten Bereichen arbeiten, etwa Gastronomie, Hotelge­werbe oder Klinikbereich, hätte man aussagefähigere Anhaltspunkte, welche Berufsgruppen besonders betroffen sind.“

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung