Politik

Streeck spricht sich gegen Handyverbote in Schulen aus

  • Donnerstag, 5. Juni 2025
Hendrik Streeck, Drogenbeauftragter der Bundesregierung /picture alliance, epd-bild, Christian Ditsch
Hendrik Streeck (CDU), Drogenbeauftragter der Bundesregierung /picture alliance, epd-bild, Christian Ditsch

München – Der neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), hält nichts davon, Handys in Schulen zu verbieten. Das sagte er heute dem Bayerischen Rundfunk.

Ihm sei bewusst, dass jedes vierte Kind in Deutschland mit Social Media oder anderen Medien nicht gut umgehen könne, sagte der Virologe. Seiner Ansicht nach ist aber in erster Linie Aufklärung nötig. „Wir müssen hier in die Gesundheitskompetenz kommen.“

Es gebe ja auch gute Medien, betonte Streeck. Zudem mache es Spaß damit umzugehen. Man müsse aber lernen, wann es zu viel sei. Er kündigte an, gegen Digitalsucht von Minderjährigen kämpfen zu wollen. Dafür möchte er mit den Bildungsministern sowie mit Vertretern anderer Ressorts wie dem Gesundheitsministerium (BMG) zusammenarbeiten.

Seine neue Aufgabe sieht Streeck nach eigenen Worten als sehr anspruchsvoll an, da er auch ein Vermittler zwischen den verschiedensten Ministerien sei. „Ich finde das unheimlich erfüllend, die verschiedenen Gruppen, die verschiedenen Länderinteressen auch zu berücksichtigen.“

Gestern hatte Streeck seine Agenda als Drogenbeauftragter vorgestellt. Besonderes Augenmerk will der neue Drogenbeauftragte auf den Schutz der Gesundheit von Heranwachsenden legen. Auch die Verhinderung einer Opioidkrise steht auf seinem Arbeitsplan. Streeck hatte darüber hinaus betont, er verstehe sein Amt nicht „rein politisch, sondern medizinisch – nicht ideologisch, sondern vor allem wissenschaftlich“.

Die Kassenärztlich Bundesvereinigung (KBV) betonte, vor allem das Vorhaben, nicht ideologisch, sondern evidenzbasiert handeln zu wollen und die Prävention bei Kindern und Jugendlichen in den Vordergrund zu stellen, stünde „völlig im Einklang mit den Standpunkten der niedergelassenen Ärzte- und Psychotherapeutenschaft“.

„Dazu zählt etwa eine konsequente Umsetzung des Präventionsgedankens“, sagten die KBV-Vorstände Andreas Gassen, Stephan Hofmeister und Sibylle Steiner. Sie wiesen darauf hin, dass Suchtprävention bereits in der Schule beginnen sollte.

Auch die Ankündigung, die Cannabispolitik faktenbasiert und kritisch-konstruktiv zu begleiten, sei „ausgesprochen sinnvoll“. Aus ärztlicher Sicht sei „Cannabis, genauso wie Tabak und Alkohol, alles andere als harmlos“.

kna

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