Politik

Thüringens Bildungsminister will Coronatestangebot an Schulen abschaffen

  • Montag, 2. August 2021
/mpix-foto, stock.adobe.com
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Erfurt – Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) will die Coronatests an Schulen zwei Wochen nach den Sommerferien abschaffen.

„Kinder und Jugendliche sind nicht diejenigen, die besonders gefährdet sind, sie gehören nicht zu den vulnerablen Gruppen. Deswegen sollten wir uns nach meiner Auffassung auf die konzentrieren, die Symptome zeigen“, sagte Holter der Deutschen Presse-Agentur.

Er sei dafür, das Testangebot an Thüringer Schulen noch zwei Wochen nach den Sommerferien aufrecht zu erhalten. Danach sollten aber nur noch jene getestet werden, die Symptome zeigen.

„Das sollte nach meiner Auffassung dann aber nicht mehr die Schule machen, sondern das muss vom Gesundheitsamt dann angewiesen werden“, sagte Holter. Dabei seien dann die Kinder- und die Hausärzte gefragt.

Nach einem positiven Schnelltest müsse ohnehin ein PCR-Test gemacht werden, der auch bisher nicht in der Schule möglich war.

Holter stößt mit dem Ablehnen einer Testpflicht an Schulen sowie einem nur befristeten Testangebot nach den Ferien allerdings auf Widerspruch. Neben Lehrerverband, Landeselternvertretung und der oppositionellen CDU-Fraktion kritisierte auch der Koalitionspartner SPD die Haltung des Ministers und forderte die Beibehaltung von Tests an Schulen.

„Wir Sozialdemokraten tragen das von Minister Holter im Alleingang angekündigte Ende der Corona-Tests an Schulen und Kitas nicht mit“, erklärte der Bildungspolitiker der SPD-Fraktion, Thomas Hartung. Es sei widersinnig, ein in den Bildungseinrichtungen etabliertes und akzeptiertes Testsystem in dem Moment zu zerschlagen, in dem eine vierte Pandemiewelle drohe und vor allem jüngere Menschen von einer Infektion mit der Delta-Variante des Virus bedroht seien, äußerte der SPD-Abgeordnete.

dpa

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