TI-Messenger: Gematik vergibt Auftrag für Referenzsystem

Berlin – Die Gematik hat den Hamburger IT-Dienstleister Akquinet beauftragt, ein Referenzsystem für den Messenger in der Telematikinfrastruktur (TI) zu entwickeln. Damit stehe die Entwicklung erster TI-Messenger-Lösungen in den Startlöchern, erklärte die mehrheitlich bundeseigene Agentur heute in Berlin.
Ärzte sollen sich in Zukunft per Messenger einfach und dennoch sicher über die TI austauschen können. Der Hausarzt könne so mit einer Fachärztin die Behandlung eines Patienten besprechen, eine digitale Expertenrunde könne sich per Chatgruppe zu einem Fall austauschen und die passende Therapie festlegen oder aber das Team einer Pflegeinrichtung könne sich zur Versorgung seiner Patienten oder Einsatzzeiten abstimmen.
Denn in der ersten Stufe soll der TI-Messenger sektorübergreifend allen Heilberufen und medizinischen Einrichtungen mit TI-Zugang der TI-Messenger zur Verfügung stehen. Mit ihm werde die sichere Kurznachricht in Krankenhäusern, Praxen und Pflegeeinrichtungen Einzug halten.
Dabei setzt die Gematik zur Entwicklung dieser Anwendung auf das Open-Source-Protokoll Matrix.org nach eigenen Angaben auf einen intensiven Austausch mit Industrie und Nutzerinnen und Nutzern sowie auf die Bereitstellung eines Referenzsystems.
Die Beauftragung dafür hat sie nun an den Hamburger Dienstleister Akquinet vergeben. Neben der bereits veröffentlichten Spezifikation, mit der die Gematik die zentralen Anforderungen für den TI-Messenger vorgibt, soll das Referenzsystem ein ergänzender Baustein für die Industriepartner sein, die nun TI-Messenger-Lösungen umsetzen.
„Zusammen mit Akquinet bauen wir ein Open-Source-Referenzsystem, das wir der Industrie im Zulassungsverfahren für die Unterstützung der Interoperabilität ihrer Lösungen anbieten werden. Wir stellen damit sicher, dass der TI-Messenger anbieterübergreifend funktioniert“, erklärt Gematik-Produktmanagerin Franziska Faust.
Die Veröffentlichung der Zulassungsbestimmungen ist noch für das laufende Quartal geplant. Dann sollen Anbieter Zulassungsanträge für ihre TI-Messenger-Lösung bei der Gematik einreichen können, die die eingereichten Nachweise dann prüft und gegebenenfalls die Zulassungen nach einem festgelegten Zertifizierungsverfahren erteilt.
Die ersten Kurznachrichten über TI-Messenger sollen Ärztinnen und Ärzte voraussichtlich im zweiten Quartal nächsten Jahres senden können.
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