Fortschritte beim TI-Messenger

Berlin – Die Telematikinfrastruktur (TI) soll um Messengerdienste, die die Kommunikation zwischen Ärzten per Chat schneller und unkomplizierter werden lassen, erweitert werden. Angekündigt war dies schon seit längerem. Nun hat der erste Anbieter eine Zulassung der Gematik für einen TI-Messenger erhalten. Weitere Unternehmen würden folgen, so die Gematik.
Den Auftrag, einen sicheren Messenger im Gesundheitsbereich zu etablieren, erhielt die Gematik 2021 mit dem Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz. Die Gematik ermöglichte die Entwicklung verschiedener nutzerzentrierter TI-Messenger, die untereinander interoperabel sind.
Mithilfe eines Verzeichnisdienstes, dessen Grundlage durch das Patientendatenschutzgesetz 2020 geregelt worden ist, können Nutzende miteinander kommunizieren und Daten austauschen, auch wenn sie Apps unterschiedlicher Hersteller verwenden.
Als erster Anbieter hat nun Famedly eine Zulassung der Gematik für seinen TI-Messenger erhalten. Darauf aufbauend werde der TI-Messenger in der Modellregion für digitale Gesundheit in Hamburg und Umgebung getestet und ausgewertet, teilte die Gematik mit.
„Mit den TI-Messengern können Praxisteams, Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen Kurznachrichten verschicken. Dabei tauschen sie sich in Echtzeit aus und sind räumlich flexibel. Ein übergreifender Messagingstandard hat bis jetzt gefehlt. Nun schließt sich eine Lücke, und die Direktkommunikation im medizinischen Versorgungsalltag wird noch einfacher“, sagte Gematik-Geschäftsführer Florian Hartge.
Der TI-Messenger soll Schritt für Schritt weiter ausgebaut werden. In der ersten Phase können Ärztinnen und Ärzte miteinander sicher chatten und Bild- und Audiodateien übertragen.
Später soll der Messenger auch Patienten sowie Krankenkassen zugänglich gemacht werden. Geplant ist zudem, dass die TI-Messenger zukünftig auch Versorgungsprozesse unterstützen können – zum Beispiel das Terminmanagement.
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