Versorgungsforschung: Erkenntnisse aus weiteren Projekten

Berlin – Die Ergebnisse der drei Versorgungsforschungsprojekte „Projekt WirtMed“, „Projekt PMS Kids“ und „Projekt PsychCare“ können nach Auffassung des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss die Versorgung verbessern. Das teilte das Gremium gestern mit.
Das Projekt WirtMed hat in fünf Teilprojekten unterschiedliche Aspekte zur Prüfung und Steuerung von Arzneimittelverordnungen im ambulanten Bereich untersucht.
Hintergrund ist, dass Kassenärztliche Vereinigungen und die Krankenkassen überprüfen, ob die ärztliche Verordnung eines Arzneimittels wirtschaftlich war. Die dabei eingesetzten Verfahren sind jedoch in die Kritik geraten.
Aus Sicht des Innovationsausschusses können die Projektergebnisse einen relevanten Beitrag leisten, um die Prüfverfahren und die Steuerung von Arzneimittelverordnungen weiterzuentwickeln.
Dies ist eine prospektive, multizentrische Studie zur Wirksamkeit ambulanter Stottertherapien. Von den mehr als drei Millionen Grundschulkindern in Deutschland stottern ungefähr 1,4 Prozent. Das Projekt PMS Kids hat die Wirksamkeit ambulanter extensiver Stottertherapie nach dem Stottermodifikationsverfahren („Kinder dürfen Stottern“) im Grundschulalter evaluiert.
Die Arbeitsgruppe konnte laut dem Innovationsausschuss die kurzfristige Wirksamkeit des Verfahrens hinsichtlich der mit dem Stottern verbundenen subjektiven Beeinträchtigungen bestätigen. Außerdem konnten die Forscher Verbesserungen bezüglich des Schweregrades des Stotterns in einem Vorher-Nachher-Vergleich nachweisen.
Das Versorgungsforschungsprojekt untersuchte den Nutzen, die Kosten und die Effizienz bestehender psychiatrischer Modellprojekte gegenüber der Regelversorgung. Gefragt wurde dabei nach der Sicht der Patienten, der Angehörigen sowie der Behandelnden.
Aus Sicht des Innovationsausschusses lässt sich aus den Projektergebnissen nicht eindeutig ableiten, ob die Versorgung in Modellkliniken besser gelingt. Aber die Projektergebnisse lieferten Hinweise, mit denen Modellprojekte zur psychiatrischen Versorgung weiterentwickelt werden könnten.
Der Innovationsausschuss wird die Projektergebnisse jetzt den jeweils relevanten Institutionen zuleiten.
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