Viele Gesundheitsämter in Hessen unterbesetzt

Wiesbaden – Die überwiegende Zahl der Gesundheitsämter in Hessen kann nicht alle ihre ärztlichen Planstellen auch besetzen. Das geht aus einer Antwort des Sozialministeriums in Wiesbaden auf eine parlamentarische Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor.
Laut einer Liste mit 24 Gesundheitsämtern waren im April nur bei fünf Ämtern keine Voll- oder Teilzeitstellen unbesetzt.
Die Besetzung der Arzt-Stellen in den Gesundheitsämtern sei bundesweit in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden, teilte dazu eine Ministeriumssprecherin mit. Zum einen sei wenig bekannt, welche vielfältigen und wichtigen Aufgaben der öffentliche Gesundheitsdienst habe.
Das Fachgebiet werde im Medizinstudium kaum beleuchtet. Außerdem gebe es einen eklatanter Unterschied der Gehälter zwischen Klinik und Gesundheitsamt.
„Dass insbesondere in Frankfurt und Wiesbaden Arztstellen in den Gesundheitsämtern nicht besetzt werden können, hängt mit hoher Wahrscheinlichkeit vor allem mit den relativ hohen Lebenshaltungskosten in beiden Städten zusammen“, erläuterte die Sprecherin.
Bewerber, die eine Gehaltseinbuße im öffentlichen Dienst in Kauf nehmen müssten, seien nicht bereit, ihren Lebensstandard abzusenken.
Laut Stellenplan verfügen die hessischen Gesundheitsämter im Landkreis Bergstraße, im Odenwaldkreis, im Lahn-Dill-Kreis, Kreis Marburg-Biedenkopf und im Werra-Meißner-Kreis über eine gut Ausstattung beim Arztpersonal.
Eher schlecht sieht es dagegen in Frankfurt aus, wo im April dieses Jahres den Angaben zufolge 7 der 48 Stellen nicht besetzt waren, in Wiesbaden waren es rund 5 von gut 15 Stellen.
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