Politik

Wechsel an Spitze des Gesundheits­ministeriums in Bayern

  • Mittwoch, 6. Januar 2021
Bayerns Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (CSU). /picture alliance, Peter Kneffel
Bayerns Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (CSU). /picture alliance, Peter Kneffel

München – Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (CSU) soll neuer bayerischer Gesundheitsminis­ter werden. Die bisherige Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) werde in die Staats­kanzlei wech­seln, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in München.

Holetschek habe sich zuletzt als Macher erwiesen, auch in Zusammenarbeit mit den Kommunen in Bayern, sagte Söder nach einer Kabinettssitzung. „Das ist eine souveräne Entscheidung, die mit allen besprochen ist“, sagte er. Huml soll ab Montag als Ministerin der Staatskanzlei speziell für Europa und Internationales zuständig sein und zudem den Coronakrisen­stab verstärken.

Der Austausch kommt überraschend. Erst gestern hatte Huml, ihre Ziele als neue Vorsitzende der Ge­sund­heits­minis­ter­kon­fe­renz vorgestellt. Sie wolle einen besonderen Schwerpunkt auf die Gesundheit von Kindern legen, hatte sie gestern noch erklärt.

„Die Einschränkungen durch die Coronapandemie haben dem Thema Kindeswohl zusätzliche Bedeutung verliehen“, erklärte Huml. Es sei ihr ein persönliches Anliegen, gemeinsam mit den anderen Bundeslän­dern Maßnahmen zu ent­wickeln, die sowohl das körperliche als auch das seelische Wohl der Kinder fördern und verbessern.

Huml war im vergangenen Jahr wegen ihres Managements und Pannen bei Coronatests in der Corona­krise unter Beschuss geraten. Im Oktober hatte Söder Holetschek (CSU) ins Gesundheitsministerium ent­sandt, um dort die Arbeit der Coronataskforce zu koordinieren.

Im August, als es zu einer schweren Panne bei den von Söder propagierten Coronatests für Reiserück­keh­rer gekommen war und positiv Getestete nicht von ihren Testergebnissen erfahren hatten, hatte es bereits Rücktrittsforderungen gegen Huml gegeben.

Zuletzt hatte es Fragen wegen der schleppend begonnenen Impfkampagne in Bayern gegeben. An eini­gen Stellen war es zu Problemen beim Transport des Impfstoffs gekommen, Senioren hatten sich darü­ber beschwert, dass keine Impftermine vereinbart werden konnten.

Söder hatte die Coronapolitik mehr und mehr zur Chefsache gemacht. Huml wird künftig als Ministerin in der Staatskanzlei arbeiten. Söder dankte der 45-Jährigen für ihren Einsatz und ihre Leistung. „Ich schätze die Melanie sehr“, sagte Söder.

dpa/afp/may

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