Politik

Weiter Debatte um Forderung nach Tempoprämie für Coronaimpfstoffe

  • Mittwoch, 3. Februar 2021
/peterschreiber.media, stock.adobe.com
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Berlin – Die Debatte darüber, wie die Impfstoffbeschaffung in Deutschland und der Europäischen Union beschleunigt werden kann, hält an. Die Vorschläge von Ifo-Chef Clemens Fuest und Daniel Gros vom Brüsseler Centre for European Policy Studies (CEPS), die gestern die FDP aufgenommen hatte, bekommt heute weitere Unterstützung.

FDP-Chef Christian Lindner hatte eine „Tempoprämie“ für Pharmaunternehmen ange­regt, die den Coro­na­impfstoff schneller liefern als bislang geplant. Eine solche Prämie wäre ein „markt­wirtschaftlicher Anreiz“, um die Versorgung mit den knappen Stoffen zu verbessern, sagte Lindner.

Die Kosten für die Prämie würden dadurch ausgeglichen, dass die Wirtschaft dann schneller zurück „in eine Normalität“ finden würde. „Das hätte eine enorme soziale und volkswirtschaftliche Bedeutung“, sagte Lindner.

Der Wirtschaftsflügel der Union stützt heute den Vorschlag der Ökonomen. „Solche Prämien ergeben absolut Sinn und sind besser als jeder staatliche Plan", sagte Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann der Augsburger Allgemeinen.

Das kurzfristige Hochfahren der Produktion sei sehr teuer für die Hersteller und muss angereizt werden, forderte der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT). „Auch wenn dies teuer sein mag, jede weitere Woche im Lockdown ist ungleich teurer“, betonte Linne­mann.

Linken-Politiker Klaus Ernst sprach sich gegen finanzielle Anreize und für Staatseingriffe aus. „Statt Prä­mien für gelieferte Coronaimpfstoffe zu verteilen, muss der Staat jetzt selbst für ein schnelles Hochlau­fen der Produktion sorgen“, sagte er der Augsburger Allgemeinen.

afp/dpa/may

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