1.500 Krankenhausbehandlungen jährlich wegen Hitze

Wiesbaden – Hitze und Sonnenlicht haben in Deutschland zwischen 2002 und 2022 für durchschnittlich 1.500 Krankenhausbehandlungen pro Jahr gesorgt. Mit im Schnitt 20 Toten jährlich ist Hitze als direkte Todesursache jedoch selten, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute in Wiesbaden mitteilte.
Sehr hohe Temperaturen lassen die Sterblichkeit jedoch steigen, da in vielen Fällen die Kombination aus Hitze und Vorerkrankungen das Sterberisiko erhöht. Allerdings lässt Hitze das Sterberisiko auch ingesamt steigen, da sich insbesondere kardial und pulmonale Erkrankungen bei Hitze aggravieren können.
Bis Kalenderwoche 26 schätzt das Robert-Koch-Institut (RKI) die Übersterblichkeit in diesem Sommer durch Hitze auf 470 Todesfälle. Der Allgemeinmediziner Max Bürck-Gemassmer, stellvertretender Vorsitzender von Klug, kritisierte im Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt in einem anderen Zusammenhang zudem, dass die Zahl an Kodierungen im Zusammenhang mit Hitze sehr gering seien.
Die Zahl der hitzebedingten Krankenhausbehandlungen und Todesfälle ist dem statistischen Bundesamt zufolge in Jahren mit vielen Hitzetagen überdurchschnittlich hoch. Besonders viele Behandlungen kamen demnach im heißen Jahr 2015 vor, als 2.322 Fälle gezählt wurden.
Der Wert lag damit 59 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2002 bis 2022. Im selben Jahr waren 60 Todesfälle auf Hitze oder Sonnenlicht zurückzuführen.
Die meisten Krankenhausbehandlungen gab es mit rund 2.600 Fällen im Jahr 2003. Damals wurden zudem vergleichsweise viele hitzebedingte Todesfälle gezählt, nämlich 41.2003 war demnach hierzulande ebenfalls ein heißes Jahr mit vielen Hitzetagen.
Viele Hitzetage wies auch das Jahr 2019 auf: Damals wurden rund 1.692 hitzebedingte Behandlungen und 39 Tote gezählt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: