Vermischtes

2019: Weniger Geburten, weniger Tote

  • Montag, 13. Juli 2020
Mädchen schmiegt sich an den Bauch der schwangeren Mutter. /Sian, AdobeStock.com
/Sian, AdobeStock.com

Wiesbaden – Frauen in Deutschland haben im vergangenen Jahr weniger Babys auf die Welt gebracht als 2018. So lag die Zahl der Neugeborenen bei rund 778.100, das waren etwa 9.400 Kinder weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden heute mitteilte. Rechnerisch kamen damit 9,4 Babys auf 1.000 Einwohner (2018: 9,5 Ba­bys). Deutschland lag damit leicht über dem EU-Durchschnitt mit 9,3 Neugeborenen.

Gleichzeitig sank die Zahl der Todesfälle 2019 laut Statistik auf 939.500, das entspricht einem Rückgang von 1,6 Prozent. Ein Grund dafür sei, dass die Zahlen 2018 aufgrund einer starken Grippewelle erhöht gewesen seien, sagte eine Expertin des Bundesamts.

Insgesamt starben im vergangenen Jahr 161.400 mehr Menschen, als Babys geboren wur­den. Neu ist diese Entwicklung aber nicht: „Dass es in Deutschland mehr Sterbefälle als Geburten gibt, ist ein langfristiger demografischer Trend, der seit 1972 anhält“, heißt es beim Statistischen Bundesamt.

Mit 11,3 Toten je 1.000 Einwohnern lag Deutschland über dem vorläufigen EU-Durch­schnitt von 10,4. Am meisten Sterbefälle gab es demnach in Bulgarien (15,5), am wenigs­ten in Irland (geschätzter Wert: 6,3).

Auch bei den Eheschließungen gingen die Zahlen im vergangenen Jahr zurück. So traten etwa 416.300 Paare vor das Standesamt, das sind 7,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. 2018 hatte es als Folge der Einführung der „Ehe für Alle“ besonders viele Hochzeiten ge­geben. 2019 gab es demnach 402.300 Eheschließungen zwischen Männern und Frauen, hinzu kamen rund 14.000 Hochzeiten von gleichgeschlechtlichen Paaren.

Interessant werden die Zahlen für 2020 sein und die Frage, wie sich die Coronapandemie auf die Geburten, Sterbefälle und Hochzeiten auswirkt. Laut einer Sonderauswertung vor einigen Wochen lag die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Mai etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Im April hatte die Zahl der Gestorbenen etwa neun Prozent über dem Schnitt der Vorjahre gelegen.

Bei den Geburten und Eheschließungen liegen den Statistikern nur vorläufige Zahlen bis März diesen Jahres vor. Somit können noch keine allgemeingültigen Aussagen gemacht werden.

dpa

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