Vermischtes

30 Medikamente mit neuem Wirkstoff in Deutschland eingeführt

  • Freitag, 29. Dezember 2023
/okskaz, stock.adobe.com
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Berlin – Pharmaunternehmen haben dieses Jahr in Deutschland 30 Medikamenten mit neuen Wirkstoffen eingeführt. Das berichtet der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa).

Fortschritte gab es demnach auch durch Zulassungserweiterungen: 24-mal wurden vorhandene Medikamente gegen weitere Krankheiten anwendbar gemacht. Die meisten solchen Zulassungserweiterungen betrafen laut dem Verband Krebserkrankungen oder Autoimmunkrankheiten.

vfa-Präsident Han Steutel wies daraufhin, dass 2021 und 2022 46 beziehungsweise 49 Medikamente mit neuem Wirkstoff in Deutschland eingeführt wurden.

„Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz von 2022 mit seinen Eingriffen in das Erstattungssystem hat dazu bei­getragen, Unternehmen von der Vermarktung einzelner Medikamente in Deutschland abzubringen. Sie ziehen sie vom Markt zurück oder führen sie gar nicht erst ein“, kritisierte er. Dies werde sich fortsetzen, „bis in Deutschland wieder Marktbedingungen herrschen, die verlässlich medizinischen Fortschritt anerkennen“, so der Verbandspräsident.

Von den Neueinführung in diesem Jahr sorgen drei Medikamente für Schutz vor dem Atemwegs-Virus RSV: zwei Impfstoffe und ein vorbeugend einsetzbares Antikörpermedikament. Zuvor gab es nur ein prophylakti­sches Medikament für Frühgeborene und Neugeborene mit bestimmten Erkrankungen.

Außerdem gibt es jetzt laut vfa in Deutschland die Möglichkeit, sich mit einer Impfung vor der Viruskrankheit Dengue-Fieber zu schützen, die vor allem in subtropischen und tropischen Ländern auftritt.

Besonders viele Neueinführungen gab es 2023 für Krebspatienten: Zwölf neue Medikamente richten sich gegen unterschiedliche Tumorarten. Drei davon dienen der Behandlung des Multiplen Myeloms. Zur Diagnose und Therapie von Prostatakrebs kamen ebenfalls drei neue Medikamente auf den Markt. Gegen Brustkrebs kam ein neues Medikament in die Versorgung.

2023 wurden zudem zwei weitere Gentherapeutika und ein Zelltherapeutikum eingeführt. Zwei davon dienen der Krebsbehandlung. Mit der dritten Neueinführung können erstmals Patienten mit der Blutgerinnungs­stö­rung Hämophilie B gentherapeutisch behandelt werden. Gegen die verwandte Gerinnungsstörung Hämophilie A wurde schon 2022 die erste Gentherapie in Deutschland einsetzbar.

Die Zahl der in Deutschland eingeführten Gen- und Zelltherapien liegt laut dem vfa nun bei insgesamt 16.

hil

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