80-Prozent-Impfziel droht zu scheitern

Berlin – Das Impftempo in Deutschland hat sich weiter verlangsamt. Am Wochenende wurden nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) von heute rund 242.000 Coronaimpfungen gespritzt. Am Wochenende davor waren es rund 392.000 gewesen, zwei zuvor sogar mehr als 600.000.
Lediglich knapp 28.900 Menschen erhielten vorgestern und gestern eine Erstimpfung – am Wochenende 15./16. Januar waren es rund 76.400, am Wochenende danach etwa 50.200.
Das von der Regierung gesetzte Ziel, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, dürfte damit nach den ausgewiesenen Zahlen klar verfehlt werden – auch trotz möglicher Nachmeldungen.
Bis einschließlich gestern haben der Statistik zufolge 75,8 Prozent der Menschen mindestens eine Impfung bekommen. Die Bundesregierung hatte ihr Ziel von 80 Prozent Erstgeimpften schon einmal verschieben müssen. Ursprünglich wollte sie diese Quote bereits bis zum 7. Januar erreichen.
Über einen vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze verfügen nach RKI-Angaben 61,5 Millionen Menschen (74 Prozent). Mindestens 43,9 Millionen Menschen (52,8 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Das RKI weist grundsätzlich seit längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem könne nicht erreicht werden. Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt als auf dem Dashboard angegeben.
Nicht geimpft sind der Statistik zufolge 24,2 Prozent, insgesamt 20,2 Millionen Menschen. Darunter sind aber auch vier Millionen Kinder im Alter bis zu vier Jahren, für die bisher noch kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht.
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