Vermischtes

Ärzte wünschen sich mehr Transparenz bei Gesundheits-Apps

  • Dienstag, 14. Juli 2020
/AndSus, stock.adobe.com
/AndSus, stock.adobe.com

Berlin – 42 Prozent der Ärzte steht der Möglichkeiten, Gesundheits-Apps zu ver­schreiben, positiv gegenüber. 48 Prozent sind zumindest „teilweise offen“ dafür. Aller­dings fühlen sich 56 Prozent schlecht für die Beratung rund um die Apps gewappnet. Das geht aus ei­ner Umfrage der Barmer unter 1.000 Ärzten von März bis Mai dieses Jahres hervor.

In Kürze werden Ärzte erste vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistete Gesundheits-Apps verordenen können. Möglich macht dies das Digita­le-Versorgung-Gesetz, dem der Bundesrat im vergangenen Herbst zugestimmt hat.

Laut der Umfrage wünschen sich 74 Prozent der befragten Ärzte einen Überblick über das bestehende App-Angebot. 61 Prozent wünschen sich Informationen zum Nutzen der Apps für Patienten, 59 Prozent zu den Kosten und der Kostenübernahme, und 57 Prozent der be­fragten Ärzte erwarten wissenschaftliche Studien zu den Apps und deren Nutzen.

Zum Zeitpunkt der Umfrage ist das Interesse von Patienten an den Apps laut der Kasse allerdings noch gering gewesen. So seien 47 Prozent der Ärzte noch nie danach gefragt worden.

„Sobald die ersten Apps erstattungsfähig sind, wird die Nachfrage ansteigen“, prognosti­ziert der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Christoph Straub. Gesundheits-Apps könnten dazu beitragen, die Versorgung der Patienten deutlich zu verbessern.

„Jedoch müssen sich die Rahmenbedingungen noch stärker am ärztlichen Versorgungs­all­tag orientieren. Die Ärzte müssen schnell und einfach die passende App mit dem größt­mög­lichen Nutzen verordnen können, ohne großen zusätzlichen Aufwand“, forderte Straub.

Die Ärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenkassen sollten der Ärzteschaft daher verstärkt Informationen zu Gesundheits-Apps bereitstellen, empfiehlt er. Darüber hinaus solle das BfArM einen Steckbrief je Anwendung als Download bereit­halten, so die Krankenkasse.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung