Ärzte wünschen sich mehr Transparenz bei Gesundheits-Apps

Berlin – 42 Prozent der Ärzte steht der Möglichkeiten, Gesundheits-Apps zu verschreiben, positiv gegenüber. 48 Prozent sind zumindest „teilweise offen“ dafür. Allerdings fühlen sich 56 Prozent schlecht für die Beratung rund um die Apps gewappnet. Das geht aus einer Umfrage der Barmer unter 1.000 Ärzten von März bis Mai dieses Jahres hervor.
In Kürze werden Ärzte erste vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistete Gesundheits-Apps verordenen können. Möglich macht dies das Digitale-Versorgung-Gesetz, dem der Bundesrat im vergangenen Herbst zugestimmt hat.
Laut der Umfrage wünschen sich 74 Prozent der befragten Ärzte einen Überblick über das bestehende App-Angebot. 61 Prozent wünschen sich Informationen zum Nutzen der Apps für Patienten, 59 Prozent zu den Kosten und der Kostenübernahme, und 57 Prozent der befragten Ärzte erwarten wissenschaftliche Studien zu den Apps und deren Nutzen.
Zum Zeitpunkt der Umfrage ist das Interesse von Patienten an den Apps laut der Kasse allerdings noch gering gewesen. So seien 47 Prozent der Ärzte noch nie danach gefragt worden.
„Sobald die ersten Apps erstattungsfähig sind, wird die Nachfrage ansteigen“, prognostiziert der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Christoph Straub. Gesundheits-Apps könnten dazu beitragen, die Versorgung der Patienten deutlich zu verbessern.
„Jedoch müssen sich die Rahmenbedingungen noch stärker am ärztlichen Versorgungsalltag orientieren. Die Ärzte müssen schnell und einfach die passende App mit dem größtmöglichen Nutzen verordnen können, ohne großen zusätzlichen Aufwand“, forderte Straub.
Die Ärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenkassen sollten der Ärzteschaft daher verstärkt Informationen zu Gesundheits-Apps bereitstellen, empfiehlt er. Darüber hinaus solle das BfArM einen Steckbrief je Anwendung als Download bereithalten, so die Krankenkasse.
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