Aidshilfe warnt vor Katastrophe im Kampf gegen HIV

Berlin – Die Deutsche Aidshilfe hat zum Ende der Internationalen Aids-Konferenz „AIDS2020: virtual“ vor einer Katastrophe im weltweiten Kampf gegen HIV gewarnt.
Der Vorstand der Deutschen Aidshilfe (DAH), Sven Warminsky, verwies heute in Berlin auf Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Unaids, wonach auch aufgrund der Pandemie in 73 Ländern die HIV-Medikamente knapp werden. Das gefährde die medizinische Versorgung von Millionen Menschen mit HIV.
„Bei mehr als acht Millionen Menschen, rund einem Drittel derjenigen, die weltweit eine HIV-Therapie erhalten, ist die Versorgung mit den lebensrettenden Medikamenten bereits unterbrochen oder akut gefährdet“, so Warminsky. Grund dafür seien Produktionsengpässe, unterbrochene Lieferketten und die Überlastung der Gesundheitssysteme.
Der DAH-Vorstand appellierte an die Bundesregierung, den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria deutlich aufzustocken. Angesichts der außergewöhnlichen Situation sei eine Verdopplung der Beiträge auf zwei Milliarden für die Zeit bis 2022 „angemessen“. Angesicht der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hätte dies auch eine wichtige Signalfunktion.
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