Amazon steigt in Arzneimittelversand ein

Seattle – Der weltgrößte Onlinehändler Amazon steigt in den Arzneimittelmarkt an. Über den vorerst nur in den USA verfügbaren Dienst „Amazon Pharmacy“ können Kunden nun verschreibungspflichtige Medikamente bestellen, wie der Konzern gestern in Seattle mitteilte.
In einem gesicherten „Pharmacy“-Profil innerhalb der Amazon-App können Nutzer den Angaben zufolge ihre Versicherungsnummer hinterlegen, Rezepte hochladen und wie gewohnt über ihr Amazon-Konto bezahlen.
Da es in den Vereinigten Staaten kein mit Deutschland vergleichbares Krankenversicherungsmodell gibt und viele US-Amerikaner nicht krankenversichert sind, verspricht Amazon in seiner Ankündigung zudem hohe Rabatte von bis zu 80 Prozent auf verschreibungspflichtige Medikamente, die privat gezahlt werden.
Bei Fragen sollen demnach rund um die Uhr ausgebildete Apotheker per Telefon erreichbar sein, die Kundenfragen zu Arzneimitteln beantworten. Dazu ob und inwieweit das Angebot auf andere Länder ausgeweitet werden soll, machte Amazon zunächst keine Angaben.
An der Börse brachte der Vorstoß die großen US-Drogerie- und -Apothekenketten CVS, Walgreens und Rite Aid heftig unter Druck. Dass Amazon es auf den riesigen US-Arzneimittelmarkt abgesehen hat, war schon länger klar.
Der Konzern hatte den Einstieg seit Jahren vorbereitet und 2018 bereits die Onlineapotheke Pillpack übernommen. Diese ist auf die Belieferung von Kunden mit chronischen Krankheiten spezialisiert.
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