Vermischtes

Anatomiestudie beschreibt korrekte Durchführung von Coronaabstrichen

  • Mittwoch, 11. August 2021
/picture alliance, ROBIN UTRECHT
/picture alliance, ROBIN UTRECHT

Wien – Im Rahmen der Coronapandemie werden weltweit millionenfach Nasenrachenabstriche durch­geführt. Wissenschaftler der Universität Wien haben jetzt im Rahmen einer systematischen Studie ana­lysiert, welche Fehler dabei geschehen können und Orientierungshilfen für einen korrekten Abstrich erstellt. Die Arbeit ist im Fachmagazin Clinical Anatomy erschienen (2021; DOI:10.1002/ca.23762).

„Bei falscher Vorgangsweise wird das Material nicht aus dem Nasenrachenraum, sondern aus der Nasen­höhle gewonnen. Das hat den Nachteil, dass bei geringer Virusbelastung zu wenig Virusmaterial für die Diagnostik vorhanden ist. Es ist daher möglich, Infektionen zu übersehen“, sagte Wolfgang Weninger, Leiter der Abteilung für Anatomie am Zentrum für Anatomie und Zellbiologie der MedUni Wien.

Für die Studie haben die Wissenschaftler an 157 Körperspenden über beide Nasenhöhlen Nasenrachen­abstriche simuliert. Basierend auf den gewonnenen Daten schlägt das Team ein dreistufiges Verfahren für Nasenrachenabstriche vor.

Erstens: Einführen des Tupfers in einem steilen Aufwärtswinkel für etwa einen Zentimeter in die Na­sen­löcher. Zweitens: Vorschieben des Tupferschaftes nach oben, bis die Spitze den harten Gaumen berührt und die Ala nasi leicht angehoben ist. Drittens: Vorschieben des Tupfers unter ständigem Kontakt mit dem harten Gaumen bis der Widerstand der hinteren Wand des Nasopharynx spürbar wird.

„Achten Sie als zusätzliche visuelle Kontrolle darauf, dass die Ala nasi leicht angehoben ist und führen Sie den Tupfer so vor, als ob Sie einen Bereich unterhalb des Tragus anvisieren“, empfehlen die Anato­men.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung