Vermischtes

Arzneimittelausgaben steigen um knapp zehn Prozent

  • Donnerstag, 12. Dezember 2024
/Sasa Komlen, stock.adobe.com
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Frankfurt – Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) lagen in den ersten drei Quartalen 2024 bei 42,4 Milliarden Euro. Das sind 9,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Das geht aus einer Analyse des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens IQVia hervor.

Grundlage der dargestellten Umsatzzahlen ist der Apothekenverkaufspreis abzüglich der Hersteller-, Apotheken- und weiteren Abschläge. Die Zahl der abgegebenen Packungen stieg im gleichen Zeitraum um 2,0 Prozent ge­genüber dem Vorjahresniveau und lag bei 558,51 Millionen abgegebenen Packungen.

Unter den zehn umsatzstärksten Arzneimittelgruppen im GKV-Markt in den ersten neun Monaten 2024 wuchs die Gruppe der SGL-2-Inhibitoren gegen Diabetes mit plus 33,5 Prozent am stärksten. Einen weiteren zweistelligen Wertzuwachs gab es bei den Interleukin-Inhibitoren (plus 14,5 Prozent).

Unter den zehn umsatzstärksten Produktgruppen im GKV-Markt sind die Präparate der Gruppe „Humaninsulin und Analoga“ die einzige mit einer rückläufigen Umsatzentwicklung, nämlich um minus 4,5 Prozent.

Bereits Ende November hatte das Wissenschaftliche Institut der AOK (WidO) eine vergleichbare Tendenz bei den Arzneimittelausgaben ermittelt, allerdings über einen längeren Zeitraum: Danach lagen die GKV-Arzneimittel­ausgaben im Jahr 2023 bei rund 54 Milliarden Euro und damit um 74,0 Prozent höher als vor zehn Jahren. Die Anzahl der Verordnungen ist laut dem WidO im selben Zeitraum lediglich um 13,2 Prozent gestiegen.

Die große Steigerung ist laut der Analyse vor allem auf die Preisentwicklung patentgeschützter Arzneimittel zurückzu­führen. Die Folge ist laut dem WIdO, dass zunehmend mehr Geld für die Versorgung von wenigen Patientinnen und Patienten aufgewendet wird.

„Dies zeigt deutlich, dass der bestehende regulatorische Rahmen dringend weiterentwickelt werden muss, um eine bezahlbare und nachhaltige Arzneimittelver­sorgung in der GKV zu sichern“, sagte der WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder zu der Analyse seines Institutes.

hil

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