Vermischtes

Bahn will weniger Glyphosat spritzen

  • Freitag, 30. August 2019
/picture alliance, Arno Burgi
/picture alliance, Arno Burgi

Berlin – Die Deutsche Bahn will weniger Glyphosat einsetzen. Im vergangenen Jahr wurden noch 57 Tonnen von dem umstrittenen Unkrautvernichter entlang der Gleise versprüht. Nächstes Jahr soll es noch halb so viel sein, sagte ein Konzernsprecher jetzt. Stattdessen werde Unkraut stärker manuell beseitigt, um die Schienen frei zu halten.

„Auf weiten Teilen des Streckennetzes wird ab 2020 kein Glyphosat ausgebracht“, kündig­te die Bahn heute an. Bislang seien 90 Prozent des Netzes einmal im Jahr mit Glyphosat behandelt worden, rund 63.000 Gleiskilometer. Ausgenommen davon seien Naturschutz­gebiete und Brücken.

Die Bahn ist nach eigenen Angaben der größte Einzelabnehmer von Glyphosat in Deutsch­land, jedoch mit lediglich 0,4 Prozent der Gesamtmenge. Auch Landwirte und Gärtner setzen das Mittel ein. Glyphosat ist in der EU bis 2022 zugelassen. Die Bahn sprach von einem Meilenstein auf dem Weg zum Ausstieg aus dem Herbizid. Auf welchen Strecken genau das Mittel nicht mehr verbreitet wird, steht noch nicht fest.

Das Unternehmen arbeitet an alternativen Methoden, die ähnlich wirksam sein sollen. Erprobt wird etwa, ob sich das Unkraut mit heißem Wasser, Strom oder UV-Licht beseiti­gen lässt. Experimentiert wurde auch schon mit Heißdampf, Mikrowellen und Hochfre­quenz­e­nergie – diese Methoden erwiesen sich aber als sehr zeit- und energieaufwendig.

Die WHO-Krebsforschungsagentur IARC hatte den Unkrautvernichter 2015 als „wahr­scheinlich krebserregend“ für Menschen eingestuft. Der Hersteller, die Bayer-Tochter Monsanto, widerspricht dem. Bei vorschriftsgemäßer Anwendung seien die Produkte ungefährlich.

„Die neue Strategie ,Starke Schiene' hat den Umweltschutz im Fokus“, hieß es bei der Bahn. 2017 hatte die Bahn noch 67 Tonnen Glyphosat eingesetzt. Im vergangenen Jahr war es wegen der Dürre weniger. Laut Geschäftsbericht war es etwa ein Kilogramm pro Gleiskilometer.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung