BDI warnt vor Folgen weltweiter Ausfuhrbeschränkungen für Medizingüter

München – Die deutsche Industrie ist besorgt wegen weltweiter Einschränkungen für den Export von Medizingütern und Schutzausrüstung. „Kein Land produziert alle notwendigen Produkte zur medizinischen Versorgung oder die dafür benötigten Vorprodukte“, heißt es in einem Positionspapier des Industrieverbands BDI, aus dem die Süddeutschen Zeitung zitierte. „Wenn jedes Land seine Waren zurückhält, hat im Ergebnis kein Land alle für die Pandemiebewältigung benötigten (Medizin-)Produkte.“
So gefährdeten die Beschränkungen beim Export von Schutzanzügen, Atemmasken oder Handschuhen auch die Fertigung in Reinräumen, wie es sie auch in der Arzneimittelherstellung gibt. Bei der Welthandelsorganisation WTO haben demnach derzeit 25 Länder solche Ausfuhreinschränkungen angemeldet. Die tatsächliche Zahl dürfte aber „deutlich höher ausfallen“, heißt es in dem Papier.
„Nationale Exportrestriktionen machen uns nicht krisenfester“, warnte BDI-Chef Dieter Kempf. „Sie verursachen Dominoeffekte anderswo mit dramatischen Folgen.“ Etwa dann, wenn eine Produktion stockt, weil ihr die Ausstattung mit Schutzausrüstung fehlt.
„Gerade in der Krise zeigt sich, wie wichtig der Einsatz für einen offenen Welthandel ist“, sagte Kempf. Gefragt seien nun die führenden Industrie- und Schwellenländer der Staatengruppe G20. Sie müssten rasch damit beginnen, die Beschränkungen wieder abzubauen. Europa solle dabei "mit gutem Beispiel vorangehen".
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