Bereitschaft zur Krebsfrüherkennung ist hoch

Berlin – Ein überwiegender Teil der Menschen in Deutschland hält Krebsfrüherkennung für wichtig und steht dem Thema offen gegenüber. Das zeigt eine Online-Befragung von 10.000 Bundesbürgern ab 18 Jahren im Auftrag des AOK-Bundesverbandes.
Darin stimmen 56 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass sie regelmäßig zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen gehen. Nur knapp jede vierte befragte Person (23 Prozent) gab in der Befragung an, sich nicht für das Thema Krebsfrüherkennung zu interessieren.
In den höheren Altersgruppen, in denen die Teilnahme an den Untersuchungen überwiegend relevant wird, besteht eine größere Bereitschaft zur Teilnahme: 61 Prozent der Menschen zwischen 50 und 64 Jahren und sogar 67 Prozent der Menschen ab 65 Jahren gaben an, regelmäßig zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen zu gehen.
Die größte Offenheit für das Thema über alle befragten Altersgruppen und beide Geschlechter hinweg ist im Saarland mit 61 Prozent Zustimmung bei der Frage nach der regelmäßigen Teilnahme zu verzeichnen, die geringste Rate in Sachsen mit 51 Prozent.
Die Ergebnisse signalisieren aber auch einen deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern. „Die Befragungsergebnisse zeigen, dass die Bereitschaft zur Teilnahme an Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Frauen deutlich ausgeprägter ist als bei Männern“, sagte Jens Martin Hoyer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. So stimmten der Aussage „Ich gehe regelmäßig zu Krebsvorsorgeuntersuchungen“ zwei Drittel der befragten Frauen (64 Prozent) zu, während es bei den Männern 47 Prozent waren.
Auch mögliche Ängste und Bedenken, die an der Teilnahme hindern könnten, waren Thema der Befragung: 28 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, sie hätten Bedenken, dass Krebsfrüherkennungsuntersuchungen unangenehm und schmerzhaft sein könnten, 63 Prozent gaben an keine entsprechenden Bedenken zu haben.
Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) erklärte, Angst zu haben, dass bei einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung tatsächlich Krebs entdeckt werde, 39 Prozent teilen diese Angst nicht.
Die AOK hat die Befragung anlässlich des heutigen Tages der Krebsvorsorge initiiert. Der Kassenverband hat den Tag im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) ins Leben gerufen.
„Krebsvorsorge kann Leben retten. Ich kann nur jeden dazu ermutigen, mögliche Ängste und Unsicherheiten in Bezug auf die Vorsorgeuntersuchung mit dem Arzt oder der Ärztin zu besprechen. Sie können umfassend aufklären und die Vor- und Nachteile erläutern“, betonte Michael Ghadimi, Präsident der DKG.
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