Bislang mehr als 100.000 Fälle von COVID-19 als Berufskrankheit anerkannt

Berlin – Die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen haben seit Beginn der Pandemie bis einschließlich August 2021 bei 103.244 Versicherten COVID-19 als Berufskrankheit anerkannt. Hinzu kommen über 10.000 Fälle, in denen eine COVID-19-Erkrankung als Arbeits- oder Schulunfall anerkannt wurde. Das berichtet die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Mit 78.294 festgestellten berufsbedingten Erkrankungen entfällt der Großteil des Geschehens laut der DGUV auf den Zeitraum von Januar 2021 bis einschließlich Juni 2021.
„Diese Zahlen erinnern uns daran, welche Wucht das Coronavirus gerade in den kalten Monaten entfalten kann“, sagte der DGUV-Hauptgeschäftsführer Stefan Hussy. Trotz umfassender Schutzmaßnahmen hätten sich viele Menschen bei der Arbeit angesteckt, vor allem im Gesundheitswesen. Bislang fehle es noch an Daten, um die Folgewirkungen abzuschätzen, insbesondere sei noch unklar, wie viele Versicherte an Long COVID litten.
Die Pandemie beeinflusst laut der DGUV weiterhin das Versicherungsgeschehen in der gesetzlichen Unfallversicherung. Laut vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2021 gab es deutlich mehr Berufskrankheiten, während Arbeits- und Wegeunfälle unter dem Niveau des Jahres 2019 blieben.
„Das Versicherungsgeschehen spiegelt, wie massiv die Pandemie das Arbeitsleben verändert hat“, erklärte Hussy. Der Einfluss sei dabei sowohl mittel- als auch unmittelbar. „Mittelbar, weil Kurzarbeit, Homeoffice und Homeschooling die Unfallzahlen haben zurückgehen lassen. Unmittelbar, weil das Berufskrankheiten-Geschehen wegen COVID-19 förmlich explodiert ist“, so der DGUV-Hauptgeschäftsführer.
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