Bochumer Bund drängt auf Schutzmaßnahmen gegen Gewalt in Kliniken

Bochum – Die Pflegegewerkschaft Bochumer Bund drängt auf mehr und verbindliche Schutzmaßnahmen gegen Gewalt in Kliniken.
„Gewaltprävention darf keine freiwillige Option bleiben. Was benötigt wird, sind verbindliche und gesetzlich verankerte Maßnahmen, die Einrichtungen zur Umsetzung verpflichten – unterstützt durch entsprechende Ressourcen“, hieß es aus dem Verband.
Der Bochumer Bund verweist auf Zahlen der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) zur Gewalt gegen Krankenhausbeschäftigte. Gewalt am Arbeitsplatz ist danach für viele zur täglichen Realität geworden.
94 Prozent berichten von verbalen, 70 Prozent von körperlichen Übergriffen. „Gewalt am Arbeitsplatz im Gesundheitswesen ist kein individuelles Problem, sondern Ausdruck struktureller Mängel“, kritisiert der Verband.
Er mahnt verbindliche Gewaltpräventionskonzepte mit klaren Zuständigkeiten in allen Krankenhäusern, regelmäßige Deeskalationsschulungen und eine personelle Ausstattung an, die es Beschäftigten ermöglicht, professionell und deeskalierend zu handeln, ohne selbst gefährdet zu sein.
Wichtig seien zudem technische Schutzmaßnahmen wie Notrufsysteme in definierten Risikobereichen wie Notaufnahmen und eine konsequente Strafverfolgung, um Betroffene zu schützen und Täter zur Verantwortung zu ziehen, hieß es.
„Ziel muss sein, Sicherheit nicht dem Zufall oder dem Engagement Einzelner zu überlassen, sondern institutionell abzusichern – für alle, die tagtäglich Verantwortung im Gesundheitswesen übernehmen“, so die Forderung des Verbandes.
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