Ärzteschaft

Europäischer Aktionstag: Gewalt im Gesundheitswesen vorbeugen und konsequent verfolgen

  • Dienstag, 11. März 2025
/Alliance, stock.adobe.com
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Berlin – Beschimpfungen, Bedrohungen und körperliche Übergriffe gegen Angehörige medizinischer Berufe nehmen europaweit zu. Die europäische Vereinigung der Ärztekammern (Conseil Européen des Ordres Médicaux, CEOM) hat deshalb den 12. März zum europäischen Tag gegen Gewalt im Gesundheitswesen ausgerufen, der in diesem Jahr zum sechsten Mal begangen wird.

„Arztpraxen und Krankenhäuser sind Orte der Genesung und des Vertrauens. Für die dort Beschäftigten sind sie mitunter aber auch echte Gefahrenzonen“, sagte Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), vor dem Aktionstag. Die Ärztekammern in Deutschland setzten sich intensiv dafür ein, Ärztinnen und Ärzte besser vor verbalen und körperlichen Angriffen zu schützen.

Neben der Einrichtung von Meldeadressen, Ombudsstellen und Beratungsangeboten bestehe ein vielfältiges Angebot an Fortbildungen zu Gewaltprävention, Konfliktmanagement, Deeskalationstrainings, Selbstverteidigungstechniken und Eigensicherung in beruflichen Ausnahmesituationen. 

Die BÄK wies darauf hin, dass in Deutschland fast die Hälfte aller niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und ihrer Praxisteams in den letzten fünf Jahren mit körperlicher Gewalt konfrontiert wurde. Unter den Krankenhausärzten berichteten demnach mehr als 40 Prozent, dass die Gewalt in den letzten fünf Jahren zugenommen hat. Auch die polizeiliche Kriminalstatistik weise seit 2019 einen massiven Anstieg von sogenannten Rohheitsdelikten im Gesundheitswesen aus.

Deshalb müsse der Staat seinem Schutzauftrag für die Beschäftigten im Gesundheitswesen nachkommen, betonte Reinhardt. „Angriffe auf Ärzte in Kliniken und Praxen, auf Rettungskräfte und Feuerwehrleute müssen in der Praxis schärfer bestraft werden. Gewaltdelikte müssen konsequent und unmittelbar verfolgt und geahndet werden.“

Er bekräftigte zudem seine Forderung nach Meldesystemen für Angriffe auf Einsatzkräfte und medizinisches Personal, in denen die Betroffenen die entsprechenden Fälle unkompliziert anzeigen und so auch dokumentieren können.

aha

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