Bundesanwaltschaft ermittelt wegen geplanter Entführung Lauterbachs

Karlsruhe/Koblenz – Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den Kern der extremistischen Chatgruppe „Vereinte Patrioten“ aus sogenannten Reichsbürgern und Gegnern der Coronapolitik übernommen, die die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und einen Umsturz geplant haben soll.
„Im Zusammenhang mit der Festnahme der Beschuldigten haben sich zureichende Anhaltspunkte ergeben, dass die Beschuldigten eine terroristische Vereinigung gegründet und/oder sich für eine solche Vereinigung als Mitglieder betätigt haben könnten“, teilte die Behörde in Karlsruhe mit.
Die vier Deutschen waren am 13. April festgenommen worden. Drei von ihnen wird laut Bundesanwaltschaft zudem weiterhin die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen. Das Quartett sitzt in Untersuchungshaft.
Lauterbach hatte nach Bekanntwerden der Pläne betont, er werde sich von mutmaßlichen Entführungsplänen nicht einschüchtern lassen. „Manchen COVID-Leugnern geht es nicht um den Kampf gegen Impfungen oder Coronaauflagen. Sie kämpfen gegen unsere demokratische Grundordnung“, sagte der SPD-Politiker der Bild am Sonntag.
Lauterbach hatte wiederholt von Drohungen gegen ihn berichtet. Im vergangenen Herbst hatte er geschrieben: „Seit Tagen wird im Netz erneut dazu aufgerufen, mich zu erschlagen. Es ist absolut inakzeptabel, dass so etwas nicht sofort gelöscht werden muss.“
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