BVMed für mehr Laien-Defibrillatoren im öffentlichen Raum

Berlin – Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) setzt sich für eine bessere Verfügbarkeit von Laien-Defibrillatoren im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz ein. Das mahnt der Verband im Vorfeld des „Internationalen Tags der Wiederbelebung“ am 16. Oktober an. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht unter dem Punkt „Gesundheitsförderung“ ein konkretes Maßnahmenpaket zu „Wiederbelebung“ vor.
Vor diesem Hintergrund plädiert der BVMed dafür, die verpflichtende Vorhaltung Automatischer Externer Defibrillatoren (AEDs) in öffentlichen Bereichen mit hohem Personenaufkommen zu einem integralen Bestandteil dieses Maßnahmenpaketes zu machen.
Bundesweit sterben laut BVMed jährlich rund 65.000 Menschen – meist außerhalb einer Klinik – an plötzlichem Herztod. „Das entspricht 20 Prozent aller durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachten Todesfälle“, so der BVMed. Die Überlebensrate in Deutschland liege mit 11,1 Prozent knapp über dem knapp über dem europäischen Durchschnitt.
Denn obwohl fast die Hälfte aller Kreislaufstillstände von Familienangehörigen, Freunden oder anderen Personen beobachtet würden, sei die die Laien-Wiederbelebungsquote in Deutschland gering. Im vergangenen Jahr sei nur bei gut 40 Prozent aller Kreislaufstillstände eine Reanimation erfolgt. Damit liege Deutschland im europäischen Vergleich weiterhin im unteren Drittel.
Um die Bereitschaft, Erste-Hilfe zu leisten, zu erhöhen, braucht es aus Sicht des BVMed eine bessere Aufklärung in der Bevölkerung. So können mögliche Unsicherheiten und Ängste abgebaut werden. Forderungen wie die des Deutschen Rates für Wiederbelebung nach regelmäßigen Schulstunden in Wiederbelebung unterstützt der BVMed daher.
Andererseits müsse aber auch die Dichte von AED verbessert werden. „Ein Laien-Defi sollte im Ernstfall innerhalb von drei Minuten (Hin- und Rückweg) erreichbar sein. Das ist in Deutschland häufig nicht gegeben“, heißt es aus dem BVMed.
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