Vermischtes

Caritas rechnet nach Hackerangriff mit längeren Einschränkungen

  • Mittwoch, 14. September 2022
/Gorodenkoff, stock.adobe.com
/Gorodenkoff, stock.adobe.com

München – Nach einem Hackerangriff von Erpressern rechnet die Münchner Caritas mit längerfristigen Ein­schränkungen bei der EDV. „In einer Woche wird es nicht erledigt sein“, sagte Sprecherin Bettina Bäumlisberger heute. Insbesondere die E-Mail-Kommunikation könne vorläufig nicht mehr über die bisherigen Adressen erfol­gen, erklärte sie.

Die Münchner Kriminalpolizei ermittelt wegen des Cyberangriffs. Am Wochenende hatten die Hacker die Com­putersysteme des Sozialverbandes angegriffen und Geld in einer Kryprowährung gefordert, wenn die aufge­spielte Schadsoftware wieder entfernt werden soll. Details zu der Forderung der Kriminellen nannten weder die Polizei noch die Caritas.

Immer wieder wird die Computerinfrastruktur von Unternehmen und großen Organisationen von solchen Cy­ber­erpressern angegriffen. Im Sommer berichteten beispielsweise auch die deutschen Industrie- und Handels­kammern (IHK) von solch einem Angriff, der zu wochenlangen Einschrän­kungen führte.

Bei dem katholischen Sozialverband sind 350 Dienste und Einrichtungen mit etwa 10.000 Mitarbeitern von dem Angriff betroffen. Bäumlisberger erklärte, dass in den Pflegeheimen oder Kindergärten ohnehin vieles noch analog laufe und deswegen die Computerprobleme nicht so gravierend seien.

Nach dem Angriff habe auf die Faxgeräte zurückgegriffen werden können, die ohnehin wegen des daten­schutz­sicheren Versands von medizinischen Unterlagen noch verbreitet vorhanden seien. Zudem werde verstärkt die Internetseite der Caritas zur Kommunikation genutzt. „Wir sind optimistisch, dass wir die Krise in den Griff bekommen“, meinte die Sprecherin.

Laut Polizei und Caritas haben die Kriminellen auch Daten von den gehackten Rechnern erbeutet. Auch hier sind aber keine Details bislang bekannt. „Um welche Daten es sich handelt, können wir zum jetzigen Stand nicht zweifelsfrei und auch aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen“, berichtete Caritasdirektor Hermann Sollfrank.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung