Deutsche stehen Coronaimpfung positiv gegenüber

Hamburg – Die Impfbereitschaft gegen SARS-CoV-2 in Deutschland steigt leicht an. Laut einer weltweiten Ipsos-Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Weltwirtschaftsforum, gaben im Oktober 69 Prozent der Deutschen an, dass sie sich impfen lassen würden, wenn ein Impfstoff gegen das Coronavirus verfügbar wäre. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als noch im Sommer. In den meisten anderen untersuchten Ländern nimmt die Impfbereitschaft dagegen spürbar ab.
Große Unterschiede bestehen auch hinsichtlich des Zeitpunktes, ab wann man sich impfen lassen würde, sobald ein COVID-19-Vakzin für alle verfügbar ist. So würde sich hierzulande noch nicht einmal jeder vierte Befragte (23 Prozent) sofort impfen lassen.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) sieht darin eine Gefahr für den Kampf gegen das Coronavirus in Deutschland. „Das ist ein Problem", sagte Stiko-Vorsitzender Thomas Mertens den Sendern RTL und ntv.
„Deshalb müssen wir versuchen, das Vertrauen zu gewinnen, dass sich eben einfach mehr Menschen impfen lassen." Es gebe viele Vorurteile gegenüber den zu erwartenden Impfstoffen, „die so nicht stimmen“, sagte Mertens. „Unsinn" sei etwa die Behauptung, beim Impfen werde eine genetische Veränderung an den Geimpften vorgenommen.
Im internationalen Vergleich ist die generelle Bereitschaft zur Impfung in Indien (87 Prozent), China (85 Prozent) und Südkorea (83 Prozent) am höchsten. Allerdings hat sich dieser Wert in China seit der letzten Erhebung stark geändert, vor drei Monaten wollte noch fast jeder Chinese (97 Prozent) geimpft werden.
Am geringsten ist die Akzeptanz eines Coronaimpfstoffs in Frankreich: Nur 54 Prozent der Befragten würden sich momentan für eine Impfung entscheiden, fast die Hälfte der Franzosen (46 Prozent) lehnt diese Option für sich persönlich ab.
Auch in anderen Ländern wie Australien (-9 Prozent), Spanien (-8 Prozent) oder Brasilien (-7 Prozent) sinkt die Impfbereitschaft der Bürger spürbar. Nur in drei von 15 befragten Nationen hat die Akzeptanz von Impfungen seit der letzten Erhebung im August zugenommen: In Deutschland (+2 Prozent), Mexiko (+3 Prozent) und Südafrika (+4 Prozent).
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: