Deutsches Krankenhausverzeichnis: Weitere Funktionen freigeschaltet

Berlin – Das Deutsche Krankenhausverzeichnis hat ein Update bekommen. Neu sind zwei Suchfunktionen, darunter eine Transparenzsuche sowie eine Atlassuche. Letztere zeigt Krankenhäuser und ihre Fachabteilungen in der Umgebung an.
Die Transparenzsuche fokussiert sich auf die Qualität der Krankenhäuser im gesuchten Bereich. So wird angegeben, wie viele Fälle eine Klinik für eine bestimmte Erkrankung oder Behandlung durchführt. Auch die Zahl der Ärztinnen und Ärzte wird dargestellt, allerdings lediglich pro Krankenhausstandort. Auch Angaben zur Notfallversorgung (Notfallstufen) sind dort enthalten.
Das Verzeichnis soll zudem um Angebote zur Long-COVID-Behandlung erweitert werden. Weiter gebe es eine barrierefreie Suchmöglichkeit mit optimierter Darstellung für Screenreader und Kontrasteinstellungsmöglichkeiten für Menschen mit Seheinschränkungen, erklärte heute René Schubert, Geschäftsführer des Deutschen Krankenhaus TrustCenter und Informationsverarbeitung (DKTIG).
Das DKITG betreibt das Verzeichnis und wird von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und den 16 Landeskrankenhausgesellschaften getragen. Informationen zu den im Rahmen der Krankenhausreform geplanten Leistungsgruppen sollen erst im Krankenhausverzeichnis ausgewiesen werden, wenn die Bundesländer die Leistungsgruppen zu den Krankenhäusern zugewiesen haben, erklärte Gerald Gaß, der Vorstandsvorsitzende der DKG.
Zertifikate etwa zu zertifizierten Krebszentren sollen ebenfalls erst aufgenommen werden, wenn das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) eine Liste mit relevanten Zertifikaten vorlege, ergänzte Gaß. Er rechnet damit, dass diese Liste im Spätherbst vorliegen wird.
Das Deutsche Krankenhauverzeichnis gibt es bereits seit 2002. Schubert zufolge nutzen das Verzeichnis monatlich rund 500.000 Menschen. Bis zum 30.04.2024 stellt das Krankenhausverzeichnis die Krankenhaussuche im Nationalen Gesundheitsportal des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zur Verfügung. Der Vertrag läuft aber zum Mai aus. Denn ab 1. Mai ist das Krankenhaustransparenzverzeichnis des Bundes geplant.
Das Vorhaben hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorangetrieben, um Patientinnen und Patienten besser über die Qualität in den Kliniken aufzuklären. Geplant ist zunächst eine Übersicht, über die Fallzahlhäufigkeit in den Kliniken sowie über vorhandene Zertifikate. Weitere Daten, beispielsweise Komplikationsraten werden erst später veröffentlicht, kündigte Lauterbach vor einigen Tagen auf einer Pressekonferenz an.
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